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Schweinegrippe - Weihwasser als Überträger?

"Kirche weniger gefährlich als Straßenbahn oder U-Bahn"
"Kirche weniger gefährlich als Straßenbahn oder U-Bahn" ©bilderbox.at
Breitet sich die Schweinegrippe ausgerechnet über Weihwasser aus? Die Wiener Gratiszeitung "Heute" spekulierte am Montag mit dem Verzicht auf den Friedensgruß in der Messfeier oder dem Auslassen der Weihwasserbecken.
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“Grundsätzlich könnten solche Maßnahmen etwa den Friedensgruß oder die Form der Kommunion betreffen”, wurde Erich Leitenberger, Sprecher der Erzdiözese Wien zitiert. Und das Leeren der Weihwasserbecken wäre “liturgisch” kein Problem.

Die Wiener Virologin Monika Redlberger jedenfalls sieht in Kirchen keine überbordende Gefahr für die Virusübertragung: “In die Kirche zu gehen, ist nicht mehr oder weniger gefährlicher als die Straßenbahn oder die U-Bahn zu benutzen.” In Sachen Menschenansammlungen dürften allerdings die katholischen Kirchen in Österreich – im Gegensatz vielleicht zu vergangenen Jahrhunderten – keine “Hot Spots” werden: Laut einer vor kurzem veröffentlichten Umfrage besuchen nur noch zwölf Prozent der Österreicher regelmäßig Gottesdienste, 59 Prozent nur noch selten oder gar nicht.

Das Weihwasser ist eine Frage der Temperatur. Die Expertin: “Im Prinzip ‘halten’ sich Viren umso länger, je kühler es ist. Ideal wäre eine Temperatur von minus 80 Grad Celsius. Je kälter es an Oberflächen und in feuchter Umgebung ist, desto länger können Influenzaviren infektiös bleiben.”

Allerdings, so Monika Redlberger: “Bei den neuen A(H1N1)-Viren haben wir für die Temperaturen noch keine Daten. Es gab hier einige Daten für die H5N1-‘Vogelgrippe’.” Die normalen saisonalen Grippeviren wären kürzer infektiös. Jedenfalls sei nicht zu erwarten, dass die Kirchen der kritische Ausbreitungsort für die Schweinegruppe werde.

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