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Schwedisches Königspaar in Wien: Wirtschaft im Mittelpunkt

Der zweite Tag des Staatsbesuchs des schwedisches Königspaar in Österreich stand im Zeichen der Wirtschaft und der Kunst.
Tag 2 des schwedischen Staatsbesuches 

König Carl XVI. Gustaf unterstrich bei einem Wirtschaftsforum im Haus der Industrie in Wien am Mittwoch die für Schweden „interessante Brückenfunktion“ Österreichs zur Erschließung osteuropäischer Märkte. WKÖ-Präsident Christoph Leitl plädierte für einen Beitritt des nordischen Landes zur Euro-Zone. Königin Silvia hob währenddessen beim Symposium für Kinderrechte die Rolle der Kultur in der Arbeit ihrer „World Childhood Foundation“ hervor. Zu Mittag war das Königspaar zu Gast bei Kanzler Gusenbauer (S) im Bundeskanzleramt.

Sowohl König Carl Gustaf als auch Bundespräsident Heinz Fischer würdigten die traditionell guten bilateralen Beziehungen, politisch wie wirtschaftlich. Rund 120 schwedische Firmen hätten heute in Österreich Niederlassungen, sagte der Monarch. „Ich weiß, dass schwedische Firmen in Österreich einen guten Namen haben.“ Fischer sprach von einem „beeindruckenden Anstieg“ österreichischer Exporte. „Schwedische Züge laufen auf österreichischen Schienen.“ Überdies sei Österreich eine Top-Destination für schwedische Skitouristen.

Wirtschaftskammer-Präsident Leitl hatte denn auch gleich das passende Geschenk für den Monarchen, der mit seiner Familie oft nach Österreich zum Skifahren kommt – ein Paar Skischuhe für „den schwedischen Touristen Nummer eins“, wie er sagte. Er betonte die Bedeutung der wirtschaftliche Verflechtung im Zuge der EU-Osterweiterung und wünscht sich Schweden in der Euro-Zone und somit in der „EU-Kerngruppe“. Der Präsident der Industriellenvereinigung, Veit Sorger, sprach von einem zweistufigen Prozess der Ausrichtung nach Osten. Jetzt blicke man noch weiter, Richtung Zentralasien.

An das Wirtschaftsforum schloss sich ein Workshop über erneuerbare Energien („Renewable Energy Sources“) und Energieeffizienz, ein Sektor, bei dem sich beide Staaten als Vorreiter sehen. Schwedens Wirtschaftsministerin und Vize-Regierungschefin Maud Olofsson strich Erfolge bei der Reduzierung der CO2-Emissionen hervor. 1991 habe Schweden eine „carbon tax“ eingeführt. Im Bereich Biomasse und Ethanol sei viel in Forschungsprojekte investiert worden.

Vor allem die aktuellsten Prognosen der Internationalen Energieagentur IEA, wonach 2030 der Anteil fossiler Energieträger bei 82 Prozent liegen werde, müssten als Anlass gesehen werden, weiterhin „ambitionierte“ Ziele zu haben, führte Bartenstein aus. Denn der derzeit errechnete prognostizierte Anteil aus erneuerbaren Energieträgern werde 2030 lediglich den Rückgang bei Nuklearenergie kompensieren. „CO2 hat kein Mascherl“, so der Minister. der auch die USA, Indien und China, zu einer nachhaltigen Energiestrategie aufforderte.

Königin Silvia gab in ihrer Rede zum Abschluss des Symposiums „Das Recht auf Kunst ist ein Kinderrecht“ ihrer Überzeugung Ausdruck: „Kunst und Kultur können Kindern ihr Selbstwertgefühl zurückgeben.“ Liebe könne man lernen: „Wenn Kinder ohne Liebe aufwachsen, darf man sich nicht wundern, wenn sie selber lieblos werden“ – diese Worte von Astrid Lindgren hätten sie „tief berührt“. Jene Kinder, die sie auf ihren Reisen treffe, seien mit ihrer „Kraft und Lebenslust“ eine wichtige Inspirationsquelle für ihre Arbeit, erzählte die Monarchin. Dabei spiele auch die Kulturvermittlung eine wichtige Rolle.

Zuvor hatte die Königin gemeinsam mit der Frau des Bundespräsidenten, Margit, im Museum auf dem Judenplatz die Ausstellung „Josef Frank – Architekt und Outsider“ eröffnet. Museumsdirektor Karl Albrecht-Weinberger würdigte den Österreicher als einen der wichtigsten Architekten und Designer des 20. Jahrhunderts. Frank emigrierte 1933 mit seiner schwedischen Frau nach Schweden, wo er Zeit seines Lebens mit Estrid Erikson eng zusammenarbeitete.

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