Die Reise führt uns durch eine Natur- und Kulturlandschaft, die alles bietet, was man sich von Schweden erwartet. Ein einziger Weg, der sogenannte Upplandsleden, verbindet weite, menschenleere Küstenstreifen mit bedrohlich anmutenden Schluchten, einsam gelegene rote Holzhäuschen mit den pulsierenden Einkaufsstraßen einer typisch schwedischen Kleinstadt und bietet dabei ein unvergessliches Erlebnis.
Entdeckungsreise
Der Wanderweg schlängelt sich von den blauschimmernden Buchten des Mälaren mit großartigen Aussichten auf die offene, weite Landschaft im Süden bis zu Dalälvens Schärenküste im Norden. Egal ob zu Fuß oder auf Skiern, im Sommer oder im Winter, die Entdeckungsreise durch Upp-land wird immer zu einem einzigartigen Erlebnis.
Man kann die Landschaft aufgeregt mit den Kinderaugen von Pippi Langstrumpf oder neugierig mit denen von Carl von Linné, einem der bedeutendsten Wissenschafter Schwedens, betrachten. Ausgangspunkt ist Uppsala, die viertgrößte Stadt Schwedens. Sie liegt ca. 60 km nördlich der Hauptstadt Stockholm und 30 km vom internationalen Flughafen Arlanda entfernt.
Man merkt der Stadt ihre 180.000 Einwohner ganz und gar nicht an. Sie liegt am Fluss Fyrisån, und man muss schon den Schlossberg hinaufspazieren, um die weite Upplands sehen zu können. Uppsala zeigt sich von seiner gemütlichen Seite, der Besucher findet sich bald in einem der vielen kleinen Kaffeehäuser wieder.
Fika-Jause
Hier kann man die unzähligen schwedischen Spezia-litäten ausprobieren und stundenlang Kaffee schlürfen, hier gibt es für diese Tradition übrigens einen eigenen Namen. Schwedinnen und Schweden nennen das, was bei uns Zdrü heißt liebenswürdig Fika. Während man gerade vor der Glasvitrine steht und sich für eine der vielen Kuchensorten entscheiden muss, vernimmt man im Hintergrund den Klang einer Sprache, die einem fremd und zugleich doch wieder vertraut erscheint. Vielleicht mit ein Grund, warum man sich in Schweden rasch daheim fühlt.
Von Uppsala führt uns die Reise zu einem der ersten Höhepunkte von Uppland. Umzäunt von alten Laubwäldern liegt die kleine, heute stillgelegte Erzverarbeitungsstätte von Vällnora, längst zurückerobert von der Natur nur die liebevoll renovierten Sommerhäuser erinnern noch an die einstige Blütezeit. Meist an einem der vielen Seen gelegen, lädt nicht selten ein Schild mit der Aufschrift varmt välkommen zur Übernachtung ein. Man sollte diese Gelegenheit nützen, denn so bietet sich am nächsten Morgen die Möglichkeit, das umtriebige Vogelleben rund um die Seen hautnah mitzuerleben.
Ein Vogelparadies
Wildenten, Gänse und Schwäne tummeln sich in großen Schwärmen auf dem offenen Wasser, während Seeadler und andere Raubvögel entlang der Strände patroullieren und sich sogar der eigentlich scheue Fischotter blicken lässt. Geschichten wie von Nils Holgersson werden zur Realität. Man beobacht aus sicherer Entfernung und hält dabei einen frischgebackenen Kanelbulle, eine schwedische Zimtschnecke, in der Hand. Inga Lindström lässt grüßen!
Nur unweit von Vällnora liegt Florarna, eines der größten und in der modernen Zeit unbeeinflussten Moorgebiete Südschwedens, schon seit 1976 Naturschutzgebiet. Über das Moor führte früher ein Steg, der die umliegenden Siedlungen mit der einzigen Kirche der Gegend verband der heutige Wanderwege folgt den Fragmenten.
Der nächste Halt ist der Nationalpark Färnebofjärden, der sich in den unteren Regionen des mächtigen Stromes Dalälven befindet. Die Region besteht aus einer Mischung von immergrünen Wäldern, Feuchtgebieten und Flussauen, die im Frühjahr oft überschwemmt werden. Sie besitzt die größte Artenvielfalt in ganz Schweden. Habichtskauz, Biber und der scheue Luchs sind hier sogar im Winter aktiv.
Trolle und Gnome
Eine Wanderung zwischen majestätischen Baumstämmen, Baumstümpfen und überwachsenen Felsbrocken bietet der Nadelwald. Hochgewachsen und erhaben liefern die mehr als 300 Jahre alten Kiefern Nahrung und Schutz für Insekten und Vögel. Hier fällt es leicht, sich vorzustellen, dass es die Trolle und Gnome der schwedischen Folklore bis heute schaffen, sich vor dem menschlichen Auge zu verstecken. Man kann im Nationalpark in Hütten übernachten, um bei offenem Feuer das einzigartige Erlebnis abzurunden. Ein letzter Höhepunkt auf unserer Reise von Uppsala quer durch ganz Uppland bis an die Küste sind schließlich die Schären.
Uppland bietet jedem seine ganz persönlichen Geheimnisse, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Egal ob man auf den Spuren Inga Lindströms wandeln will oder sich hinaus in die Wildnis wagt, so wie einst Carl von Linné oder Nils Holgersson. (VN-S. Obkircher)
Ausflüge in den Schären
Der Archipel von Uppland ist einzigartig, der weite Horizont und die vom Wind geformten Inseln erzeugen ein besonderes Gefühl. Mit einem Kanu und warmer Ausrüs-tung kann man sich auf den äußeren Schären beinahe zu jeder Jahreszeit wie Robinson Crusoe fühlen. Die gering bevölkerte Insel Gräsö ragt hinaus in die nördliche Ostsee. Hier findet man immer einen menschenleeren Küstenabschnitt, um mit seinen Gedanken und dem Meer allein sein zu können. Einzig die alten Leuchttürme geben einem das Gefühl, dass die Zivilisation in greifbarer Nähe scheint, sie strahlen im wahrsten Sinne des Wortes eine gewisse Geborgenheit aus.
Sandstrand
Dort, wo der Dalälven ins Meer fließt, breitet sich der mehrere Kilometer lange Sandstrand Rullsand aus. Der ideale Badeplatz für die ganze Familie.
Anglerglück
Der Dalälven ist bekannt für seine perfekten Möglichkeiten zum Forellenfischen. Im Naturschutzgebiet Östa findet man Ferienhäuser und einen Campingplatz.
Mälaren See
In und um den Mälaren See des drittgrößten Gewässers in Schweden finden Ausflügler unzählige Möglichkeiten, auch zum genüsslichen Badespass.