AA

Schweden stimmen über Euro-Beitritt ab

Die schwedische Bevölkerung soll am 14. September nächsten Jahres bei einer Volksabstimmung über den Beitritt zum Euro entscheiden.

Die Vertreter aller im Stockholmer Reichstag vertretenen Parteien einigten sich am Freitag auf dieses Datum. Ministerpräsident Göran Persson hatte bereits seit längerem die Absicht zur Durchführung eines Referendums öffentlich bekundet.

Schweden gehört zusammen mit Dänemark und Großbritannien zu den drei EU-Ländern, die sich nicht an der seit Jahresbeginn auch als Bargeld geltenden gemeinsamen EU-Währung beteiligen. Die dänische Bevölkerung hatte sich vor zwei Jahren bei einem Referendum entgegen dem Willen ihrer Regierung mit klarer Mehrheit für die Beibehaltung der Krone als Landeswährung entschieden.

Persson erklärte nach der Einigung mit den anderen Parteien, er sei „sehr froh“ über das gewählte Datum. Die Rechtsopposition hatte sich bei dem Gespräch für ein Referendum bereits im Frühjahr eingesetzt.

Bei jüngsten Umfragen über die Haltung der Bevölkerung war der im Sommer haushohe Vorsprung der Euro-Befürworter vor allem wegen der Unsicherheit über die Aufweichung der Sparkriterien im Maastricht-Vertrag deutlich geschrumpft. Die in Schweden allein regierenden Sozialdemokraten treten ebenso wie die größten bürgerlichen Oppositionsparteien (Konservative, Liberale und Christdemokraten) im Parlament für die Einführung des Euro ein.

Für die Beibehaltung der Krone als Landeswährung treten das Zentrum als kleinste bürgerlichen Oppositionsparteien sowie die Linkspartei und die Grünen ein. Diese beiden Parteien fungieren im Parlament als Mehrheitsbeschaffer für die Minderheitsregierung von Persson.

Als wahrscheinlicher Zeitpunkt für den Wechsel der Währung im Fall eines Ja beim Referendum gilt in Stockholm der 1. Jänner 2006. Die schwedische Krone ist derzeit nicht an den Kurs des Euro gebunden.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Schweden stimmen über Euro-Beitritt ab
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.