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Schwechat: Fünf bis sechs falsche Alarme täglich

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Täglich gibt es fünf bis sechs falsche Alarme wegen Koffer mit verdächtigem Inhalt - Herrenlose, verdächtige Koffer gebe es rund 100 pro Jahr, nur ein- bis zwei Mal müsste der Entschärfungsdienst ausrücken.

Bei den Prüfungen nach dem Check-In durchlaufen die Gepäckstücke vier Untersuchungs-Levels auf der Basis von Röntgengeräten. Im ersten Level wird der Koffer von einem Computer durchsucht, gibt der Computer sein Okay, wird das Gepäckstück durchgecheckt. Meldet der Computer Auffälligkeiten, kommt das Objekt in Level zwei, wo einer der 40 Mitarbeiter dieser Gepäcks-Kontrolle am Wiener Flughafen den Koffer noch einmal checkt. Bleibt das Sicherheitsrisiko auch dann aufrecht, tritt Level drei in Kraft, wo einer der Prüfer den Koffer von allen Seiten durchleuchtet. Sollte auch dann keine Entwarnung gegeben werden können, wird das Objekt herausgeholt, der Besitzer ausgerufen und dieser muss den Koffer dann eigenhändisch öffnen. Spitzer: „Das passiert fünf- bis sechs Mal pro Tag. Aber noch nie hat sich ein Verdacht auch erhärtet.“

Bombe oder doch nur Gesichtspuder?
Im Falles des falschen Bombenalarms am Mittwoch war das herrenlose Objekt erst gar nicht eingecheckt worden. Check-In-Beamte meldeten den Hartschalen-Plastik-Koffer am Schalter 98 der Flughafenpolizei, die zuerst Wischspuren mit Wattebäuschen entnahm und analysieren ließ. „Nach der A- und B-Probe konnten wir nicht ausschließen, dass Sprengstoff drinnen ist“, sagte Spitzer, der aber einräumte, dass es auch bei Kosmetika oder bei Plastiksäcken oft zu ähnlichen Analyseergebnissen kommt.

Auch nach der Untersuchung mit einem Röntgengerät habe man den Bomben-Verdacht nicht hundertprozentig ausräumen können, deshalb wurden die Experten des Entschärfungsdienstes eingeschaltet, die das so genannte Wassergewehr zum Einsatz brachten. „Dabei wurde der Koffer aus nächster Entfernung mittels eines ferngesteuerten Roboters auf vier Rädern mit einem Viertel Liter Wasser mit dem Druck von 20 Atü beschossen“, schilderte Spitzer. Dabei kam es zu keiner Explosion, es entstand aber ein 25 cm großes Loch. Um ganz sicher zu gehen, wurde der „extrem prall gefüllte Koffer“, so Spitzer, händisch durchsucht. Das Ergebnis: „Es waren hauptsächlich Kosmetika und Kleider drinnen, also so wie ein Kofferinhalt ausschaut, wenn man verreist.“

Redaktion: Claus Kramsl

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