Schwarzgeld sorgt für Wirbel
Mit der Ausstrahlung der Doku, die sich vor allem mit illegalen Zahlungen, so genannten “bungs”, in der Premier League beschäftigte, warf vor allem auf Bolton-Manager Sam Allardyce ein schiefes Licht. Der nationale Verband FA will nun “jegliche Art von Regelbruch” untersuchen, auch Sportminister Richard Caborn hat bereits Reaktionen angekündigt. Die FA, Minister Caborn und auch Bolton forderten eventuelles Beweismaterial von der BBC an.
Der Film zeigte u.a. zwei Spieleragenten, die behaupteten, derartige Zahlungen an Allardyce getätigt zu haben. Er soll bei der Verpflichtung des israelischen Nationalspielers Tal Ben Haim ein Handgeld von rund 75.000 Euro eingestrichen haben. Eine entscheidende Rolle habe sein Sohn Craig gespielt. Der Bolton-Coach, der einst auch als englischer Teamchef im Gespräch war, bestreitet dies. Chelseas Jugendkoordinator Arnesen wurde von den verdeckten BBC-Journalisten heimlich dabei gefilmt, wie er verbotenerweise umgerechnet 220.000 Euro für das 15-jährige Middlesbrough-Talent Porritt bot. Chelsea droht als Wiederholungstäter der Abzug von drei Punkten. Insgesamt 18 aktuelle und ehemalige Premier-League-Manager sollen laut BBC in “bungs” verwickelt sein. In der Doku wurde auch Portsmouth-Boss Harry Redknapp bei der Diskussion über ein illegales Transfer-Gespräch mit Blackburn-Verteidiger Andy Todd geheim gefilmt.
Als “bung” wird eine illegale Zahlung bezeichnet, die den Transfer eines Spielers “erleichtert”. Dabei zahlt ein Agent einen Teil seiner Provision an einen Kluboffiziellen, der ihm beim Transfers behilflich gewesen ist. Geheime Verhandlungen mit einem Spieler, der bei einem Klub einen laufenden Kontrakt besitzt, über einen Wechsel zu einem anderen Verein sind Agenten und Trainern in England streng verboten.