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Schwarzenegger: Ehrenring schon unterwegs

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (V) hat einen Brief einer US-Anwaltskanzlei erhalten, in dem der Wunsch Arnold Schwarzeneggers nach einem Verbot der Nutzung seines Namens durch die Stadt Graz bekräftigt wird.

Der Brief sei als vertraulich gekennzeichnet, bestätigte das Büro des Bürgermeisters, weshalb man ihn nicht veröffentliche. Schwarzenegger erklärte in dem Brief auch, dass der Ehrenring bereits nach Österreich unterwegs sei. Nagl hatte den Ex-Filmstar ja in einem Schreiben gebeten, ihn zu behalten.

Im Wesentlichen werde in dem Brief noch einmal der Inhalt des ersten Briefs von Schwarzenegger – allerdings in Englisch gehalten – wiederholt, so der Sprecher von Bürgermeister Nagl. Darin hatte der gebürtige Steirer wegen der Diskussionen in Graz um die Umbenennung des Arnold Schwarzenegger-Stadions in Graz-Liebenau angekündigt, den ihm 1999 verliehen Ehrenring der Stadt zurück zu senden. Ferner dürfe die Stadt mit seinem Namen nicht mehr werben. Zuvor hatten SPÖ, KPÖ und Grüne Aktivitäten gesetzt, das Stadion um zu benennen, weil der Gouverneur den wegen vierfachen Mordes zum Tode durch Giftspritze verurteilten Stanley Williams nicht begnadigt hatte.

In Österreich werde eine Drohung nicht so ernst genommen, so der Nagl-Sprecher, wenn ein Schriftstück als vertraulich zu betrachten sei. Die amerikanischen Rechtsvertreter ließen da aber nicht mit sich spaßen, deshalb werde es nicht veröffentlicht. Es gebe nun mehrere Mögliochkeiten, was mit dem Ehrenring geschehe, sagte der Sprecher: „Entweder er wird in einem Tresor aufbewahrt, falls Schwarzenegger ihn doch wieder haben will. Oder er wird dem nächsten Ehrenringträger angepasst, der Schriftzug mit „Arnies“ Namen herauspoliert und der neue eingraviert. Grundsätzlich könne ein Ehrenring aber nicht einfach zurückgegeben werden, sondern müsste im Gemeinderat aberkannt werden. „Dafür braucht es aber eine Zweidrittelmehrheit, und das wird es mit der ÖVP nicht spielen“, so der Sprecher. Die mit dem Ring verbundene Ehrenbürgerschaft habe Schwarzenegger übrigens nicht zurückgelegt, hieß es.

Aus Drucksorten und aus der Internet-Seite der Stadt Graz (www.graz.at) werde der Name des Terminators nun auf Anweisung der Magistratsdirektion entfernt, Donnerstagmittag fanden sich aber noch die Biografie und zahlreiche Hinweise im Tourismusteil. Auch das Internet-Gästebuch – sonst eher nicht stark nachgefragt – verzeichnete Masseneintragungen zum Thema. Tourismus-Prospekte würden den Namen des Exil-Steirers weiter tragen und aufgebraucht werden, in den Neudrucken werde der Name Schwarzeneggers dann fehlen. Hinsichtlich Entfernung des Namenszuges vom Stadion hieß es, dies müsse von einer speziellen Firma durchgeführt werden, höchstwahrscheinlich aber nicht mehr vor Weihnachten.

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