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Schwarze Ringelnattern breiten sich in Deutschland aus

Schwarze Ringelnattern breiten sich in NRW aus. Harmlos, aber oft mit Kreuzottern verwechselt. Klimawandel fördert Verbreitung.
Schwarze Ringelnattern breiten sich in NRW aus. Harmlos, aber oft mit Kreuzottern verwechselt. Klimawandel fördert Verbreitung. ©Ray Bilcliff/Pexels
In Nordrhein-Westfalen mehren sich Sichtungen schwarzer Schlangen. Viele Menschen erschrecken – doch es handelt sich um eine harmlose, geschützte Art. Biologen erklären das seltene Phänomen und geben Verhaltenstipps.

Schwarze Schlangen sorgen in deutschen Städten für Aufsehen – doch die Tiere sind harmlos.

In mehreren Städten Nordrhein-Westfalens wie Witten, Dortmund und Essen häufen sich derzeit die Meldungen über schwarze Schlangen. Die Tiere tauchen in Gärten, Kellerschächten oder sogar technischen Anlagen auf und beunruhigen viele Menschen. Fachleute geben jedoch Entwarnung: Bei den Tieren handelt es sich nicht um giftige Exoten, sondern um eine heimische, völlig ungefährliche Schlangenart – die Ringelnatter.

Farbvariante durch genetische Mutation

Die schwarzen Exemplare gehören zur Art der Ringelnatter (Natrix natrix), weisen jedoch eine seltene Farbvariante auf: den sogenannten Melanismus. Dabei produziert das Tier übermäßig viel Melanin – ein natürlicher Farbstoff – wodurch die Haut komplett schwarz erscheint. Diese genetische Mutation ist nicht gefährlich, sondern stellt eine natürliche Varianz dar.

Klimawandel fördert Verbreitung

Laut Experten wie Martin Maschka von der Wildnisschule Ruhrgebiet begünstigen klimatische Veränderungen die Verbreitung der Ringelnatter – auch in dichter besiedelten Regionen. Die wärmeren und feuchteren Sommer führen nicht nur zu einer höheren Gesamtpopulation, sondern auch zu einer Zunahme seltener genetischer Varianten.

Verwechslungsgefahr mit Kreuzottern

Melanistische Ringelnattern können leicht mit der ebenfalls dunklen, aber giftigen Kreuzotter verwechselt werden. Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist die Pupillenform: Ringelnattern haben runde Pupillen, Kreuzottern senkrechte. Zudem fehlt bei den schwarzen Ringelnattern die typische Zickzackzeichnung auf dem Rücken.

Verhalten im Ernstfall

Wer einer solchen Schlange begegnet, sollte Ruhe bewahren und mindestens einen Meter Abstand halten. Die Tiere fliehen in der Regel sofort und stellen keine Gefahr dar. Ein Foto kann helfen, die Art sicher zu bestimmen. Wichtig: Die Ringelnatter ist streng geschützt – das Töten kann mit hohen Geldstrafen geahndet werden.

Nützlicher Gartenbewohner

Die Ringelnatter jagt Amphibien und vertreibt durch ihren Geruch sogar Mäuse. Sie ist daher ein wertvoller Bestandteil des Ökosystems. Wer ihr begegnet, sollte sich über den seltenen Besuch freuen – und nicht fürchten.

Quelle: Dieser Artikel basiert teilweise auf Informationen von PETBOOK, Stand: 17. Juli 2025.

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