Schwangere US-Forscherin versteckte sich vor dem Internet
Wie das österreichische Newsportal futurezone.at berichtete, wagte eine US-amerikanische Forscherin einen interessanten Selbstversuch: Sie versuchte ihre Schwangerschaft vor dem Internet zu verbergen. Weder Facebook, Google und andere Dienste des Social Web, noch Internet-Versandhäuser sollten auf ihre Schwangerschaft aufmerksam werden. Der Aufwand des Projekts war enorm.
Zielgruppengerechte Werbung
Bei einer Frau kann das Shoppen von Babyartikeln, das Aufrufen von Foren für Mütter oder das freudige Verkünden der guten Nachricht auf Facebook oder Google+, dem Internet die Schwangerschaft verraten. Nach der Analyse dieser sensiblen Daten bombardieren Online-Unternehmen die Zielperson mit „zielgruppengerechter Werbung“. Der Indikator für das Scheitern von Vertesis Versuchs wäre somit das Auftauchen von Werbung, die sich um Schwangerschaft und Babies dreht.
Mühsames Versteckspiel
Alle Verwandten und Bekannten von Janet Vertesi mussten zur Verschwiegenheit gegenüber dem Internet überredet werden. Denn auch private Nachrichten und Emails werden von Facebook und Google auf Informationen durchleuchtet. Vertesis Fazit war vernichtend: „Es war viel Arbeit. Ich hatte nicht erwartet, dass es so hart werden würde.“ Das Geheimhalten der eigenen Schwangerschaft sei unkomfortabel und teuer gewesen.
Anonymisierung unkomfortabel
Die schwangere Forscherin führte ihre Baby-Recherchen nur noch über das Tor-Netzwerk durch. Dieses Netzwerk dient der Anonymisierung von Verbindungsdaten und schützt vor einer Analyse des Datenverkehrs. Für den Online-Einkauf von Baby-Zubehör legte sie ein neues Amazon-Konto an, bei dem die Bezahlung mit bar bezahlten Geschenkgutscheinen und die Lieferung an ein anonymes Postfach erfolgte.
Aktivität auf Anbieter verteilen
Wer zukünftig selbst dem Internet weniger über seine Person verraten möchte, sollte nach Vertesi seine Internet-Aktivität auf mehrere Anbieter verteilen: Zum Beispiel die Online-Landkarte von Apple, den Email-Dienst von Google und die Suchmaschine von Microsoft benutzen. Durch dieses Vorgehen hinterlasse man ein weniger kohärentes Muster für die Datenanalyse.
(red.)