In der Crocus City Hall seien zudem ersten Erkenntnissen zufolge mehr als 100 Menschen verletzt worden, wurde die Behörde Freitagabend von der Agentur Interfax zitiert. Die Agentur veröffentlichte Aufnahmen von einem großen Brand, der in der Halle ausgebrochen ist, in der zu dem Zeitpunkt gerade ein Konzert lief.
Zwei bis fünf Angreifer
Die Hintergründe des Vorfalls sind unklar. Die Nachrichtenagentur Interfax meldete zwei bis fünf Angreifer, die die Konzerthalle attackiert hätten. TASS zufolge sind Sondereinheiten der russischen Nationalgarde am Ort der Schießerei angekommen. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB bestätigte eine Schießerei in der Konzerthalle mit Toten und Verletzten. Es würden "alle notwendigen Maßnahmen" eingeleitet, zitierte Interfax den Dienst.
Das russische Außenministerium nannte die Attacke ein "blutiges terroristisches Attentat". "Die gesamte Weltgemeinschaft muss dieses verabscheuungswürdige Verbrechen verurteilen", schrieb Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa auf Telegram. Russlands zentrales Ermittlungskomitee nahm unterdessen ein Verfahren wegen eines mutmaßlichen Terrorakts auf. Das teilte die Behörde auf Telegram mit.
Sicherheitsvorkehrungen verstärkt
Der Bürgermeister von Moskau sagte alle Großveranstaltungen am Wochenende ab. TASS zufolge werden die Sicherheitsvorkehrungen an den Flughäfen und Bahnhöfen der Hauptstadt verstärkt. Der US-Regierung zufolge gibt es gegenwärtig keine Anhaltspunkte dafür, dass die Ukraine in den Angriff verwickelt sei.
Die Witwe des verstorbenen russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny, Julia Nawalnaja, sprach den Familien der Opfer ihre Anteilnahme aus. Nawalnaja lebt im Exil. Ihr Mann, einst scharfer Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin, war erst vor wenigen Wochen in einem russischen Straflager gestorben.
Gerüchte seit Anfang März
Spekulationen über einen möglichen Terroranschlag in Moskau waren seit dem 7. März kursiert. Damals hatte die US-Botschaft eine diesbezügliche Warnung ausgesprochen, die am 8. März unter anderem auch vom österreichischen Außenministerium übernommen worden war. Putin hatte seinerseits am Dienstag "provokative Erklärungen einer Reihe von offiziellen westlichen Strukturen" über einen möglichen Terroranschlag in Russland heftig angeprangert. "All das erinnert an offene Erpressung und die Absicht, Angst zu verbreiten und unsere Gesellschaft zu destabilisieren", hatte er ausgerechnet vor den Spitzen des für Terrorbekämpfung verantwortlichen Inlandsgeheimdiensts FSB erklärt.
(APA/dpa/Reuters)