An die USA richtete er den Appell, in diesem Konflikt daher weiterhin diplomatische Mittel einzusetzen. „Wenn die Amerikaner sofort mit dem Hintergedanken ankommen: ’Wurscht, was rauskommt, es wird hinterher sowieso gebombt’, dann ist es besser, diesen Dialog gar nicht erst anzufangen“, wird Schüssel zitiert.
Als Regierungschef eines EU-Landes forderte der Bundeskanzler die Union auf, eine gemeinsame Linie zu finden. „In der Irak-Frage muss Europa mit einer Zunge sprechen“, erklärte Schüssel und wies darauf hin, dass die Amerikaner nicht zuletzt durch kritische Bemerkungen aus Europa auf den UNO-Kurs eingeschwenkt seien. Im Gegensatz zu Deutschland solle in Österreich aber verhindert werden, die Außenpolitik zum „Spielball der Parteiinteressen“ zu machen.
Auf die Frage, was Europa tun solle, wenn sich die USA letztlich doch für einen militärischen Alleingang gegen den Irak entscheiden, entgegnete Schüssel: „Let’s cross the bridge, when we get there – abwarten.“