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Schüsse im New Yorker Rathaus - zwei Tote

Im New Yorker Rathaus erschoss am Mittwoch ein bewaffneter Mann den Stadtratsabgeordneten James Davis, bevor er selbst getötet wurde.

Im New Yorker Rathaus ist ein Abgeordneter einem Mordanschlag zum Opfer gefallen. Der Stadtrat James Davis, ein entschiedener Verfechter von entschlossenen Maßnahmen gegen die städtische Gewalt, kannte den Täter, wie aus Polizeikreisen verlautete. Der Attentäter wurde von einem Polizisten in Zivil erschossen.

Der Abgeordnete Charles Barron teilte am Mittwoch mit, er habe Davis und den Täter, Othniel Askew, auf dem Weg zum Rathaus getroffen. Davis habe ihm Askew mit den Worten vorgestellt: „Das ist der, der einmal gegen mich war. Aber jetzt ist er auf meiner Seite.“ Kurze Zeit später sah Barron kurz nach 14.00 Uhr Ortszeit (20.00 Uhr MESZ), wie Askew von einer Empore aus auf Davis schoss. Der Stadtrat wurde von zwei Schüssen in der Brust getroffen und war sofort tot. Während die in der Rotunde des Rathauses anwesenden Personen unter Tischen nach Deckung suchten, schoss ein Polizist auf den Attentäter. Dieser wurde noch in eine Klinik gebracht, wo er seinen Verletzungen erlag.

Während des Mordanschlags befand sich Bürgermeister Bloomberg in seinem Büro im ersten Geschoss des Rathauses. Bloomberg sprach von einem Angriff auf die Demokratie. Als erste Sicherheitsmaßnahme kündigte Bloomberg an, ab sofort würden alle Mitarbeiter und Funktionäre der Stadtverwaltung, auch er selber, die Metalldetektoren passieren müssen. Bisher war dies für die Beschäftigten, Politiker und deren Gäste offenbar nicht vorgeschrieben. Nach den Terrorattentaten vom 11. September 2001 waren die Kontrollen im Rathaus verschärft worden.

Der 41-jährige Davis, ein ehemaliger Polizeibeamter, wurde 2001 in den Stadtrat gewählt. Der Kommunalpolitiker schwarzer Hautfarbe trat nach Informationen seiner Web-Site 1993 in die Polizei ein, nachdem er zehn Jahre zuvor von zwei weißen Polizisten geschlagen worden war. 1991 gründete Davis die Organisation „Love Yourself Stop the Violence“, die sich gegen die Gewalt in den Städten engagiert.

Hunderte Rathausmitarbeiter und Besucher hatten sich nach dem Schusswechsel fluchtartig in Sicherheit gebracht. Ein Augenzeuge schilderte „chaotische Zustände“. Die Polizei riegelte die Gegend um das Rathaus ab. Die nahe gelegene Brooklyn-Brücke und die Manhattan- Brücke wurden ebenso gesperrt wie die umliegenden Straßen. Der Verkehr kam im Süden Manhattans weitgehend zum Stillstand.

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