AA

Schulstandorte können über Umstellung auf SOST entscheiden

Die Wahlfreiheit für Oberstufen passierte den Unterrichtsausschuss.
Die Wahlfreiheit für Oberstufen passierte den Unterrichtsausschuss. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Die lange angekündigte verpflichtende System-Umstellung auf die "Semestrierte Oberstufe" (SOST) kommt nun doch nicht. Die Entscheidung zur Übernahme wird zwar empfohlen, aber den Schulstandorten überlassen.

Seit Jahren wird an der Reform der Oberstufen gearbeitet, erst mit diesem Schuljahr wurden unter dem Titel "Semestrierte Oberstufe" (SOST) neue Regeln eingeführt. Eine Sammelnovelle von insgesamt sieben Schulgesetzen, die am Donnerstag vom Unterrichtsausschuss des Nationalrats mit den Stimmen von ÖVP, Grünen und NEOS Richtung Plenum geschickt wurde, bringt nun erneut eine Wende, denn die lange angekündigte verpflichtende System-Umstellung kommt nicht.

Wahlfreiheit für Oberstufen passierte Unterrichtsausschuss

Die Novelle sieht für alle mittleren und höheren Schulen zwar grundsätzlich einen Umstieg auf die SOST ab 2023/2024 vor, die Entscheidung darüber wird aber den Schulstandorten überlassen. Erste Schulversuche zur "Modularen Oberstufe" (MOST) bzw. zur "Neuen Oberstufe mit verstärkter Individualisierung" (NOVI) waren seit 2005/06 gelaufen, 2017/18 sollte das vom Bildungsministerium entwickelte Modell einer Neuen Oberstufe (NOST) flächendeckend eingeführt werden. Die Reform wurde allerdings - auch auf Druck von Eltern-, Lehrer-und Schülervertretern - immer wieder vertagt.

FPÖ ortet "Verwaltungsmoloch", SPÖ für verpflichtende Einführung

Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) begrüßte laut Parlamentskorrespondenz im Ausschuss die damit verbundene Ausweitung der schulautonomen Entscheidungsmöglichkeiten und die Schaffung von zusätzlichen Freiräumen im Bereich der Lehrpläne. Bei Schülerinnen und Schülern sollen die diversen Maßnahmen zur Stärkung der Eigenverantwortung, Selbstständigkeit und Selbstorganisation beitragen. Keine Zustimmung zur Regierungsvorlage kam von Seiten der SPÖ und der FPÖ. Abgeordnete Petra Vorderwinkler (SPÖ) hätte sich eine Verpflichtung zur flächendeckenden Einführung der semestrierten Oberstufe gewünscht, während Hermann Brückl (FPÖ) vor einem "Verwaltungsmoloch" warnte.

Die Sammelnovelle umfasst auch weitere Maßnahmen. Enthalten ist unter anderem eine Erweiterung der Gestaltungsmöglichkeiten im Bereich der Lehrpläne, die Überführung von erprobten Schulversuchen ins Regelschulwesen, eine Flexibilisierung des Systems der Wahlpflichtgegenstände, die Etablierung von alternativen Lehr- und Lernformen sowie bedarfsgerechte Fördermaßnahmen.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Österreich
  • Schulstandorte können über Umstellung auf SOST entscheiden
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen