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Schulreform - Häupl: Mehrere Bezirke Wiens werden Modellregion

Wien soll nicht gesamt als Modellregion für die von der SPÖ favorisierte gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen dienen. Dies kündigte Bürgermeister Michael Häupl (S) im APA-Interview an.

„Es werden mehrere Bezirke sein.“ Würde die „Neue Mittelschule“ in der gesamten Stadt eingeführt, ginge der Charakter einer Modellregion verloren, gab Häupl zu bedenken.

Welche der 23 Wiener Bezirke dafür in Frage kämen, könne man derzeit jedoch nicht sagen, zumal die entsprechende Arbeitsgruppe noch tage. „Ich gehe davon aus, dass vor Jahreswechsel die Arbeit dieser Gruppe beendet ist.“ Mit der Beschränkung auf einige Bezirke erfüllt Wien auch die Anforderung in der von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) geplanten Novelle zum Schulorganisationsgesetz (SchoG), wonach “öffentliche Hauptschulen in erforderlicher Anzahl und zumutbarer Entfernung“ zu einer Modellregion mit „Neuer Mittelschule“ bestehen müssen.

Bei den Modellregionen setzt der SP-Politiker nun vor allem auf Kooperation mit allen Beteiligten: „Es geht natürlich darum, dass man mit den entsprechenden Direktoren, mit den Lehrern, mit den Elternvertretern, mit den Schülervertretern spricht. Gerade die Wiener Sozialdemokratie braucht keine Belehrung, wie man Dinge demokratisch vorbereitet.“ Die Neue Mittelschule über Schulversuche umzusetzen, sei aber als nicht sinnvoll erachtet worden. Rechtlich sei die Quantität bei einzelnen Schulversuchen ausgeschöpft. Laut SchoG dürfen nicht mehr als fünf Prozent der Klassen in einem Bundesland als Schulversuch geführt werden.

Zugleich forderte er auf Bundesebene vom Koalitionspartner, sich in dieser Frage an das vereinbarte Regierungsprogramm zu halten. „Wenn die ÖVP schon permanent Treue der SPÖ zum Regierungsprogramm einmahnt, dann mache ich das hier in ganz besonderem Ausmaß auch. Die ÖVP soll reinschauen, was ausgemacht wurde im Programm und sich dann selbst an den Ohren nehmen, oder der Nase, oder wo immer sie sonst wollen.“ Er habe jedenfalls den Eindruck, dass hier die SPÖ die zukunftsweisenderen Vorschläge mache, während die ÖVP in einer beharrenden Position verfangen sei, die allerdings aufbreche.

Die Frage der Schulorganisation sei allerdings nicht alles. „Mir ist es schon sehr wichtig, dass man auch die Lehrinhalte und die Frage der Vermittlung der Lehrinhalte in den Vordergrund stellt.“ Man müsse gerade den Fünfjährigen die Freude am Lernen vermitteln und nicht mit Angst Lehrstoff einpauken.

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