Auch das neue Schuleinschreibe-Modell samt Vorschulklassen erntete heftige Kritik.
“In Wien sind die Hauptschulen bereits umgewandelt, nämlich in Kooperative Mittelschulen, da gibt es keinen Handlungsbedarf”, betonte Jerusalem. Ein neuer, zusätzlicher Schultyp sei nicht notwendig: “Wien braucht so was nicht.” Lediglich wenn es gelingen sollte, AHS-Standorte zu einer Beteiligung zu überreden, würden die Grünen zustimmen. Allerdings, so kritisierte Jerusalem, habe sich die SPÖ nicht bemüht, dort Überzeugungsarbeit zu leisten.
In der Bundeshauptstadt gibt es noch keine Entscheidung darüber, wie der Modellversuch aussehen wird. Es werde noch versucht, die ÖVP ins Boot zu holen, hatte es zuletzt bei der SP-Klubtagung in Rust geheißen. Ursprünglich war das Konzept für Herbst vergangenen Jahres angekündigt worden. Der Start des Modellversuchs soll laut Vizebürgermeisterin Grete Laska (S) jedenfalls 2009 erfolgen.
Laut Klubchefin Vassilakou ist es offensichtlich, dass Laska sowie Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl “schwerst überfordert” sind. Neben dem “Desaster” bei der Gesamt- bzw. Mittelschule sei dafür auch das jüngst präsentierte Vorschuljahr-Modell ein Beweis. In der Vorschule würden die sozial Schwächsten in “Ghettoklassen” landen – und das, obwohl Brandsteidl noch 2006 erbost zurückgewiesen habe, dass solche geplant seien.
Fraglich sei auch noch, was nach dem Absolvieren der Vorschule geschehe. Nach Ansicht der Grünen ist nicht auszuschließen, dass sich diese Schüler anschließend gemeinsam in einer ersten Volksschulklasse wiederfinden. Damit würde eine Art “Sonderklassen” entstehen.
Die Wiener Grünen sprechen sich vehement gegen das Vorschul-Modell aus. Stattdessen solle in den Kindergarten investiert werden, forderte Vassilakou. Ab einem Alter von drei Jahren sollten alle einen Kindergarten besuchen, “notfalls auch verpflichtend”. Dafür solle der Besuch aber gratis sein.
