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Schüler können immer schlechter lesen: Polaschek setzt neue Maßnahmen

Die Lesekompetenz von Österreichs Schülern soll gesteigert werden.
Die Lesekompetenz von Österreichs Schülern soll gesteigert werden. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Österreichs Schülerinnen und Schüler befinden sich im europäischen Vergleich in Bezug auf ihre Lesekompetenz im Mittelfeld.

Laut Studien sind etwa ein Fünftel der Volksschüler lediglich in der Lage, einfache Leseaufgaben zu bewältigen, während bei den 15-Jährigen ein Viertel als besonders leseschwach eingestuft wird. Bildungsminister Martin Polaschek von der ÖVP plant daher verschiedene Maßnahmen, um die Lesekompetenz zu steigern.

Polaschek hat Lesen als Schwerpunktthema ausgerufen

Im laufenden Jahr hat Polaschek das Lesen als Schwerpunktthema ausgerufen, da es als fundamentale Fähigkeit für die Bildung und die Teilhabe an der Gesellschaft gilt. Der Bildungsminister betonte jedoch, dass die Schulen alleine die Lesekompetenz und -motivation der Schüler nicht ausreichend fördern können. Daher plant das Ministerium, das Vorlesen in Familien zu fördern, um die Freude am Lesen zu wecken. Auch Kindergärten sollen eine wichtige Rolle in dieser Initiative spielen.

Darüber hinaus sollen Lehrerinnen und Lehrer durch verschiedene Maßnahmen die Lesekompetenz der Schüler bis zur Matura kontinuierlich verbessern. Dazu gehören Lesetandems, bei denen ältere und jüngere Schüler sich gegenseitig vorlesen, Lesezeiten während des Unterrichts und die Förderung des digitalen Lesens. Das Ministerium bietet hierfür Handreichungen und Tipps sowie Fort- und Weiterbildungen der Pädagogischen Hochschulen (PH) an.

Lesepaten in einer Wiener Volksschule als Maßnahme

In einer Wiener Volksschule setzt man bereits auf Lesepaten, die beim Lesenlernen unterstützen, und ermöglicht den Schülern die freie Wahl der Klassenlektüre. Es werden Lesenächte organisiert, und besondere Leseleistungen werden mit dem "Leseschwan" ausgezeichnet. Die Nutzung digitaler Lesemöglichkeiten ermöglicht es, auch Schülerinnen und Schüler, die weniger leseaffin sind, zu fördern. Die Zusammenarbeit der Schule mit den Eltern wird als entscheidend für die Lesekompetenz betont, insbesondere beim Vorlesen in der Muttersprache.

Eine neue Kooperation des Bildungsministeriums mit dem "Österreichischen Vorlesetag" soll zudem den "Leseturbo zünden". Der Projekttag, der am 21. März stattfindet, wird in Kindergärten, Schulen, Bibliotheken und Seniorenheimen dem Lesen und Vorlesen gewidmet sein. Das Ziel ist, 10.000 Vorlesungen in ganz Österreich zu organisieren.

Die Aktion wird auch von den Gemeinden unterstützt, da sie als Betreiber von Kindergärten, Schulen und Bibliotheken eine zentrale Rolle in der Leseförderung spielen. Studien zeigen, dass nur jedes fünfte Kind zwischen eins und acht Jahren regelmäßig vorgelesen wird, und viele haben erst im Kindergarten ihren ersten Kontakt mit Büchern. Das Lesen und Vorlesen von der Kindheit bis ins Seniorenalter wird als sozial verbindend angesehen.

(APA/Red)

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