Schüler-Demo in Wien
Die lange Schul-Arbeit treibt die gewerkschaftlich organisierten Schüler auf die Barrikaden. Am Mittwoch schlugen sie vor dem Unterrichtsministerium auf dem Minoritenplatz in Wien ihre Zelte auf und wollen dort bis Freitag nachmittag ausharren. Eva Scherz, Schülerinnenreferentin in der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA): “Das sind 49 Stunden und entspricht der durchschnittlichen Schülerarbeitszeit.”
Zwei Forderungen haben die GPA-SchülerInnen auf ihre Transparente geheftet: Sie wollen eine 35-Stundenarbeitswoche. Und: Künftig soll es pro Semester je eine Woche Urlaub geben, die sich die Schüler frei auswählen können.
Die GPA-Schüler berufen sich auf eine Umfrage, die sie kürzlich bundesweit zum Thema Schülerarbeitszeit durchgeführt haben: Demnach frißt die Arbeit für die höheren Schulen AHS und BHS pro Woche im Schnitt exakt 49 Stunden und 28 Minuten. Scherz: “Das ist das Ergebnis von 3.500 Fragebögen, die an uns zurückgeschickt wurden.”
Noch ist das Häufchen der jungen Protestierer klein, Scherz hofft, daß sich zum “harten Kern” bis Freitag weitere Interessenten gesellen. Damit die Zeit nicht zu lang wird, planen die Schüler am Minoritenplatz auch Workshops. Am 9. Juni sei man übrigens zu Verhandlungen bei Unterreichtsministerin Elisabeth Gehrer eingeladen, um mit ihr Lösungsansätze zu diskutieren. Foto: APA(26.5.99)