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Schulen sollen nachhaltiger und energieeffizienter gebaut werden

Bildungsminister Martin Polaschek will Schulbau nachhaltiger gestalten.
Bildungsminister Martin Polaschek will Schulbau nachhaltiger gestalten. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
In Zukunft soll der Schulbau nachhaltiger und energieeffizienter werden, Bildungsminister Martin Polaschek hat dazu die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) mit einer Prüfung beauftragt.

Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und Bildungsministerium wollen - auch wegen der Teuerung - das Energiesparpotenzial bei Schulen besser ausschöpfen. Die entsprechenden Richtlinien sollen überarbeitet werden. Bereits beschlossen ist ein Programm für mehr Photovoltaikanlagen auf Bundesschulen.

Ministerium hat mit BIG ein langfristiges Paket ausgearbeitet

Das Ministerium habe mit der BIG ein mittel- und langfristiges Paket ausgearbeitet, so Polaschek laut Unterlagen bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. "Wir setzen dabei unter anderem einen Schwerpunkt auf den Ausbau der Photovoltaik, nachhaltige Energiesysteme und die Optimierung von energietechnischen Anlagen".

Schulbau soll nachhaltiger und energieeffizenter werden

Ein Pilotprojekt für energieeffizienten Schulbau ist etwa die Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW 19) in der Wiener Straßergasse, die Ende November fertiggestellt wird. Dort werden Wärmepumpen, Pelletskessel, Photovoltaik-Anlagen und Wärmespeicher kombiniert, die Wärmeerzeugungsanlagen werden zum Teil durch Lokalstrom aus PV-Anlagen betrieben. Künftig sollen diese Technologien bei allen geeigneten Neubau- und Sanierungsmaßnahmen in ähnlicher Form umgesetzt werden.

114 PV-Anlagen auf BIG-Schulen

Aktuell befinden sich 114 Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern von BIG-Schulen, also AHS und BMHS. Für Bau und Erhalt von Pflichtschulen (v.a. Volks- und Mittelschulen) sind Gemeinden und Länder zuständig. Bei 90 weiteren Bundesschulen wird derzeit geprüft, ob sie für PV-Anlagen geeignet wären. Insgesamt gibt es rund 1.500 Bundesschulen.

Bei 165 bestehenden BIG-Liegenschaften wurden außerdem bereits die energietechnischen Anlagen und der Betrieb optimiert, dadurch kann ein Fünftel an Strom und Wärme gespart werden. Weitere Schulen sollen folgen. Weitere 15 Prozent Einsparungspotenzial gibt es laut Aussendung durch Sensibilisierung der Nutzer für das Thema. Mit der "energie:bewusst-Kampagne" soll außerdem bei Schülerinnen und Schüler das Bewusstsein für schonenenden Energieeinsatz gestärkt werden.

Privatschulen meldeten sich mit Hilferuf an die Regierung

Angesichts der steigenden Energiepreise haben sich unterdessen die Privatschulen in freier Trägerschaft (z.B. Waldorf- oder Montessorischulen) mit einem Hilferuf an die Regierung gewandt. Die extrem gestiegenen Kosten würden für viele der rund 120 Schulen trotz aller möglichen Energiesparmaßnahmen zu einem "nahezu unüberwindlichen Problem", so das Europäische Forum für Freiheit im Bildungswesen (EFFE) in einem offenen Brief. Die vorwiegend durch Elternbeiträge finanzierten Schulen könnten diese Zusatzkosten nicht an die Eltern weiterreichen, wegen der geringen öffentlichen Förderungen aber auch nicht selber tragen. EFFE-Vorsitzende Momo Kreutz appelliert deshalb an Bildungs-, Klima-, Arbeits- und Finanzministerium, für Alternativschulen die Energiepreise zu deckeln oder zusätzliche Fördermittel zur Verfügung zu stellen. Sonst stehe den 6.500 betroffenen Schülerinnen und Schülern "ein kalter Winter bevor".

(APA/Red)

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