Schulbus-Eklat: Kinder mussten aussteigen – Eltern reagieren empört

Zwei Vorfälle im Schulbus der Linie 481 sorgen in der Gemeinde Wölbling für Aufregung, wie die "NÖN" berichtet. Eltern werfen einem Busfahrer vor, Kinder kollektiv bestraft zu haben, nachdem wiederholt der Halteknopf gedrückt wurde, ohne dass jemand ausstieg. Die NÖVOG verteidigt das Vorgehen – unter Berufung auf die Sicherheit im Straßenverkehr.
Mehrfacher Busstopp ohne Aussteiger
Der betroffene Bus transportiert täglich Schülerinnen und Schüler der Volksschule und Sportmittelschule Wölbling in die umliegenden Orte. Am Freitag hatte eine Schülerin oder ein Schüler offenbar grundlos den Halteknopf betätigt. Der Bus hielt, doch niemand stieg aus. Der Fahrer reagierte laut Zeugenaussagen ungehalten, ließ alle Kinder aussteigen und erst nach einigen Minuten wieder zusteigen. Sie mussten ihre Tickets erneut vorzeigen.
Der Fahrer soll den Kindern gedroht haben: Beim nächsten falschen Tastendruck müssten alle endgültig aussteigen. Am darauffolgenden Mittwoch wiederholte sich die Situation – dieses Mal mussten die Kinder bei der Haltestelle Absdorf aussteigen. Der Lenker verständigte die Polizei.

Eltern kritisieren pädagogischen Umgang
"Viele Kinder waren verängstigt und überfordert. Eltern mussten sie unter Stress abholen, einige gingen mehrere Kilometer zu Fuß nach Hause", berichtete ein Vater gegenüber den Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN).
Die Beschwerden der Eltern beim Verkehrsunternehmen blieben laut dem Bericht unbeantwortet. Ein Vater wandte sich an die NÖVOG. Dort hieß es: Der Fahrer habe rechtmäßig gehandelt.
NÖVOG verweist auf Sicherheit
NÖVOG-Pressesprecher Georg Huemer erklärte gegenüber der NÖN: "Der Fahrer handelte korrekt, die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer hat absoluten Vorrang." Das Unternehmen sieht wiederholte Störungen durch Schülergruppen als Auslöser: "In mehreren Fällen wurde ohne Ausstiegsabsicht der Halteknopf gedrückt", so Huemer. Auch respektloses Verhalten, Herumturnen oder sogar Tritte gegen den Bus seien gemeldet worden.
Das Unternehmen betont, die Räumung des Busses sei ein letztes Mittel gewesen, nachdem andere Maßnahmen keine Wirkung gezeigt hätten. "Das Verkehrsunternehmen steht bereits mit der Direktion der Sportmittelschule Wölbling in Kontakt, um gemeinsam eine Lösung zu finden", sagt Huemer gegenüber der "NÖN".
(VOL.AT)