Schulbeginn als Markenzeichen

Dornbirn. Seit Jahrzehnten beginnt am Bundesgymnasium Dornbirn der Unterricht morgens um 7.42 Uhr. „Seven42“ heißt auch die kleine Pulli- und T-Shirt-Kollektion, die Schüler der 6ar Klasse heuer im Rahmen des Faches Informatik und Projektmanagement entworfen haben. Ziel war es, ein Projekt von der Ideenfindung über die Realisierung bis zur Finanzierung eigenständig umzusetzen.
Schritt für Schritt
Die Schüler waren sich recht schnell einig, dass es eine Oberteilkollektion sein sollte. Der eigenwillige Unterrichtsbeginn gab die Inspiration für den Firmennamen und das Design. Die Oberteile sind eher schlicht gehalten, den Rücken ziert bei manchen Modellen ein Ziffernblatt, das die Uhrzeit 7.42 zeigt. Als bereits alles auf Schiene war, bekamen die Schüler Konkurrenz aus den eigenen Reihen. Genau zur gleichen Zeit nämlich plante die Schülervertretung die traditionellen Schulpullis zu verkaufen. „Wir haben wie im echten Leben eine Wettbewerbssituation erlebt. Wir haben uns schließlich mit der Schülervertretung dahingehend geeinigt, dass wir zehn Prozent unseres Gewinns an die SV abtreten und dieses Geld somit allen Schülern zugutekommt“, erzählt Julia.
Gutes Ergebnis
Viel Zeit investierten die Gymnasiasten anschließend in die Farbgebung, den Entwurf der verschiedenen Modelle und die Suche nach einem regionalen Produzenten. In einer ersten Phase wurden auch wiederverwendbare Mund-Nasen-Schutzmasken produziert. Aufgrund des Lockdowns mussten die meisten gemeinsamen Entscheidungen im Rahmen von Online-Meetings getroffen werden – viele davon fanden in der Freizeit statt. Als die Sweater, Hoodies und T-Shirts schließlich fertig waren, organisierten die Schüler ein Fotoshooting und drehten einen kleinen Werbefilm. Auch auf Social Media machten die Jugendlichen Werbung für ihre Kollektion. Ihre Mitschüler konnten die Oberteile anschließend via Bestellschein kaufen. „Die Schüler haben trotz der erschwerten Bedingungen ein sehr großes Engagement gezeigt und haben ihre Marke erfolgreich am schulinternen Markt platziert“, betont Lehrerin Anna Inama. Inklusive Masken generierten die jungen Unternehmer einen Umsatz von 4100 Euro. „Noch wichtiger als das Geld ist aber die Erfahrung, die wir im Team gemacht haben. Wir wissen jetzt, was alles dahintersteckt, wenn man eine eigene Marke gründet“, so Benjamin.