Mit der Übergabe an das Landesarchiv möchte Frau Breiner ihre Unterlagen der Forschung zur Verfügung stellen, damit sie auch der Nachwelt sicher überliefert wird. “Dies ist für mich die beste aller Möglichkeiten, da dort sowohl professionell aufbewahrt als auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird,” sagte Frau Breiner.
Das Vorarlberger Landesarchiv möchte verstärkt Materialien bewahren, die historisch relevante Entwicklungen in der Region aus der Bürgersicht dokumentieren und nicht im Behördenzusammenhang entstanden sind. “Vereine, Verbände sowie informell organisierte Gruppen sind wichtige Bestandteile des öffentlichen Lebens, die es selbstverständlich verdienen, ihren Platz im Gedächtnis des Landes zu finden,” sagte Landesrätin Kaufmann.
Mitte der 1960er Jahre erlebten ökologische Diskussionen in Zeiten des Wirtschaftswunders und der Vorstellung, dass technologisch nicht nur alles machbar sei, sondern auch gemacht werden müsse, eine neue Dimension. “Damals gingen, was man kaum für möglich gehalten hätte, tausende Vorarlbergerinnen und Vorarlberger auf die Straße, um gegen den Bau einer Raffinerie in Sennwald und Atomkraftwerkspläne in Rüthi zu protestieren jeweils mit Erfolg” – Landesrätin Kaufmann erinnerte auch an den “beachtlichen” Vorarlberger Anteil an der Verhinderung von Zwentendorf. “Als Aktivistin der ersten Stunde war Hildegard Breiner mit ihrem Mann Franz Viktor an allen diesen Aktivitäten maßgeblich beteiligt”, würdigte die Landesrätin das Engagement der langjährigen Obfrau des Naturschutzbundes: “Später setzte sie sich insbesondere für alternative Energieprojekte ein. Sie ist heute die allseits geschätzte, vielfach ausgezeichnete und nach wie vor höchst aktive Grande Dame der Vorarlberger Umweltbewegung.”