Schranz für Macho nachnominiert
Hickersberger dachte laut über jene Generallinie nach, die er bis zur EM 2008 im eigenen Land verfolgen wird. “Ich bin kein System-Apostel”, outete sich der Teamchef vor der ersten Feuerprobe seiner zweiten Amtszeit. Eine Abwehrreihe mit einem Libero und zwei Verteidigern oder eine Manndeckung wird es unter dem Niederösterreicher nicht geben. “Ich lasse mit Vierer-Kette und Raumdeckung spielen”, erklärte er. Ebenso fix ist für ihn, dass einberufene Legionäre auch “ziemlich sicher immer fix spielen” werden. Besondere Ereignisse wie Verletzungen oder ein Tausch der Vereinstrainer könnten diesen Grundsatz außer Kraft setzen.
Mit Blickrichtung auf das EM-Turnier in dreieinhalb Jahren hat “Hicke” einige Spieler, zu denen natürlich die Legionäre zählen, die eine wichtige Rolle spielen und auf die er auf Grund ihrer Klasse baut. “Meine Methode lautet: Die besten Spieler finden, die mein System dank ihrer Fähigkeiten am besten zur Geltung bringen”, so der Teamchef. Dass all seine Überlegungen auch vom jeweiligen Gegner abhängen werden, versteht sich von selbst. “Ich möchte den Fußball spielen lassen, der uns in unserer Entwicklung weiter hilft, der auf viel Ballbesitz und einem kontinuierlichen Spielaufbau fußt. Verteidigen und einige Konter fahren – das ist nicht meine Sache”, sagte der 57-Jährige, der im Hinblick auf 2008 u.a. auf den derzeit verletzten Martin Stranzl (VfB Stuttgart) und die zwei “Engländer” Emanuel Pogatetz (FC Middlesbrough) und Paul Scharner (Wigan Athletic) zählt.
Seine Erwartungen gegen Kanada skizzierte Hickersberger klipp und klar: “In einem Heimspiel sind wird gezwungen, das Spiel zu machen, wir müssen Initiative ergreifen – das möchte ich am Mittwoch sehen.”
Österreich – Kanada
Happel-Stadion, Mittwoch, 20:30 Uhr, SR Dick van Egmond