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Schönbrunn-Konzerte: Diskussion geht weiter

Schloss Schönbrunn: In Zukunft weniger Konzerte - Reaktion auf die Verletzung der Lärmschutzvorschriften - Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft: „Es war zum Teil jenseitig“

Weiterer Akt in der Diskussion um die Lautstärke der Konzerte vor dem Wiener Schloss Schönbrunn: Auch der Betriebsgesellschaft des Schlosses waren manche Veranstaltungen zu laut. „Es war zum Teil wirklich jenseitig“, meinte Geschäftsführer Franz Sattlecker heute, Freitag, bei einer Pressekonferenz. Die Fremdenführer hätten zum Teil ihre eigene Stimme nicht mehr verstanden. Allerdings hätten sich von den rund 160 Mietern im Schloss lediglich zwei beschwert.

Dennoch werde es die Konzerte „sicher nicht mehr in dieser Dimension geben“. Klar sei, dass es heuer zu viele Auftritte gegeben habe. „Wir wollen nicht zu einer Abspielstätte verkommen“, so Sattlecker. In jedem Fall könne es nicht angehen, „dass es Leute im (angrenzenden, Anm.) 15. Bezirk aus den Betten schmeißt“.

Zwar sei ein Konzert auch immer ein finanziell lukrativer Posten, da pro Event zwischen 60.000 und 70.000 Euro in die Schönbrunner Kassen fließen. „Das sind keine Peanuts – doch wenn das Image darunter leidet, hat das keinen Sinn“, so Sattlecker. Dennoch müssen die Musikfans nicht um ihren Genuss fürchten: Das Schloss solle nicht in einen Tiefschlaf verfallen, und die Auftritte der Lipizzaner mit den Sängerknaben im August seien gesichert.

Im Grund handle es sich um „einen Sturm im Wasserglas“, resümierte der zweite Geschäftsführer Wolfgang Kippes. Bei zwei Konzerten wären die Lärmschutzvorschriften verletzt worden. Ein Problem ist seiner Ansicht nach die Umsetzung des Veranstaltungsstättengesetzes. Dieses belange bei Verstößen immer den Veranstalter, der aber nicht die Schönbrunner Kultur- und Betriebsgesellschaft m.b.H. sei. Das Gesetz sei deshalb oftmals nicht praktikabel. Man verhandle aber mit der Stadt und den Veranstaltern, „wie wir das Problem Lautstärke lösen“, meinte Kippes zuversichtlich.

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