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Schönborn gegen Aufgabe des Zölibats

Christoph Schönborn &copy APA
Christoph Schönborn &copy APA
Ein klares Nein zur Aufhebung des Zölibats für römisch-katholische Priester kommt vom Wiener Erzbischof Kardinal Schönborn.

„Die Priesterweihe von verheirateten Männern ist in der römisch-katholischen Kirche keine Tradition“, so der Kardinal am Pfingstsonntag in der Fernseh-„Pressestunde“.

Nach Ansicht des Kardinals ist der Priestermangel in Österreich „spürbar, schmerzlich, aber noch nicht dramatisch“. Er ist überzeugt, dass „in dem Maß, in dem die Kirche im Glauben wieder mehr Tritt fasst, auch die Zahl der Priester- und Ordensberufungen wieder wachsen wird“. Die Weihe von „bewährten, verheirateten Männern“ gebe es nur beim Diakonat, nicht beim Priesteramt. In jedem Fall könne diese Frage nicht in Österreich entschieden werden, weil dies eine Frage der Weltkirche sei. Und „es ist auch nicht unsere aktuelle Frage“, meinte Schönborn.

Besorgt äußerte sich der Erzbischof über die Bevölkerungsentwicklung in Europa und in Österreich. Es gebe hier ein „Nein zur eigenen Zukunft – vor diesem Faktum kann man nicht die Augen verschließen“. Zur Zukunft gehöre ein „Ja zum Leben“. Als „Zeichen“, dass dieses „Ja zum Leben“ fehle, nannte er die Empfängnisverhütung, die Abtreibung und die Homosexuellen-Ehe.

Im Islam gebe es eine andere Entwicklung: „Der Islam hat sich für den Weg des Kinderreichtums entschieden, wir für einen anderen“, so Kardinal Schönborn. Der Islam sei daher heute „eine millionenfache Realität in Europa – wir wollen und wir müssen mit ihm leben“. Schönborn forderte die Politiker auf, offen darüber zu reden, ob für Christen in islamischen Ländern die selben Bedingungen gegeben sind wie für Muslime in Europa.

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