Schönheitskur für Kennelbacher Kirchenschiff

Der Putz bröckelt von der Wand. An anderen Stellen haftet hartnäckiger Schmutz und auch an den großen Fenstern besteht Handlungsbedarf. Ein Blick auf die Pfarrkirche St. Josef in Kennelbach zeigt schnell: Sanierungsarbeiten sind dringend notwendig. Das haben auch die Verantwortlichen erkannt und deshalb gehandelt. Seit Ende Mai ist das Kirchenschiff von einem Baugerüst umgeben. Die Arbeiten laufen.
Kirche als spirituelles Zentrum der Gemeinde
„Für mich persönlich ist eine Kirche das spirituelle und kulturelle Zentrum einer Gemeinde. Eine Pfarrkirche erzählt die Geschichte einer Gemeinde“, sagt der Kennelbacher Pfarrer Marius Dumea. Immerhin werden in einer Pfarrkirche Gottesdienste, Sakramente und verschiedene Veranstaltungen gefeiert. „Wenn wir dieses Projekt, also die Sanierung unserer Pfarrkirche, unterstützen, dann tragen wir zur Bewahrung unserer Geschichte, unserer Kultur und ganz besonders unserer Gemeinschaft bei“, betont der Pfarrer. Und das, während die Kirche gleichzeitig weiter praktische und spirituelle Bedürfnisse erfülle.
In dem denkmalgeschützten Gotteshaus fand im Juni 1798 erstmals ein Gottesdienst statt. Knapp hundert Jahre später wurde die Kirche neugebaut und 1891 zu Ehren des Heiligen Josef geweiht. Ein Glasfenster aus der Tiroler Glasmaleranstalt gehört ebenso zu den Besonderheiten wie eine Maßwerkrosette und ein Kreuzwegrelief von Augustin Valentin aus dem Jahr 1906.
Mehrere Sanierungen im vergangenen Jahrhundert
Der neogotische Bau hat bereits mehrere Sanierungen über sich ergehen lassen. Los ging es bereits in den 1950er-Jahren. Es folgte weitere Maßnahmen in den 1970er-Jahren. Zuletzt wurde vor gut 20 Jahren der Innenraum saniert und vor knapp zehn Jahren endeten die Arbeiten am Kirchenturm. Nun steht also einmal mehr die Außensanierung des Kirchenschiffes an.
Knapp eine halbe Million Euro Kosten
Für die Erneuerung des Außenputzes sowie Zimmermanns-, Maler- und Glaserarbeiten rechnet die Pfarre mit Ausgaben in Höhe von knapp einer halben Million Euro. „Die Kosten werden von der Diözese, der Gemeinde, dem Land, dem Bundesdenkmalamt sowie durch verschiedene Sammel- und Spendenaktionen der Pfarre getragen“, erklären Pfarrer Marius Dumea und Diakon Rikard Toplek. Bis Ende des Jahres sollen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein. Dann erstrahlt die denkmalgeschützte Kennelbacher Kirche in neuem Glanz und kann wieder zum Zentrum der Gemeinschaft werden.