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Schock bei Augenzeugen und Helfern sitzt tief

©APA
"Wie ein Schlachtfeld" - So äußerten sich die Augenzeugen des Unfalles und die später dazugekommenen Helfer über die Massenkarambolage auf der Salzburger Richtungsfahrbahn der Westautobahn.

Denn überall klebte Blut. Bei den am Unfallort verbliebenen Überlebenden saß der Schock tief. Blut auf den zwischen Lkw eingeklemmten Metallknäueln, die einmal Pkw waren und auf den Fahrerkabinen, der über die gesamte Länge seitlich aufgerissenen Lkw. Auf hunderten Metern umgestürzte Fahrzeuge, über die gesamte Fahrbahn lagen Teile verstreut, einzelne Pkw-Sitze standen am Asphalt, auch neben der Autobahn lagen Autowracks und Kennzeichentafeln, die durch die Wucht des Zusammenstoßes aus ihrer Halterung gerissen und durch die Luft weit weg geschleudert wurden.

Bei den Überlebenden, die am Unfallort geblieben sind, saß der Schock tief. Mit bedrückten Gesichtern gingen sie auf und ab oder saßen in ihren Wagen und versuchten zu schlafen, bis es wieder weiter ging. Die eingesetzten Helfer machten konzentriert ihre Arbeit. Sie würden erst später zum Nachdenken kommen und dann eventuell seelischen Beistand benötigen. Auch von den zahlreichen anwesenden berufserfahrenen Journalisten, Fotografen und Kameraleuten mussten etliche eingestehen, dass sie so ein Bild der Zerstörung noch nie gesehen haben.

Doch es gab auch Glückliche: Eine deutsche Familie, die derzeit auf Urlaub im Salzkammergut ist und einen Ausflug nach Salzburg machen wollte. Während rundherum zerstörte Fahrzeuge stehen, gelang es dem 46-jährigen Vater, dass ihr Auto ohne auch nur einen Kratzer der Massenkarambolage entkam. Die Familie blieb unverletzt. Ebenso ein 32-Jähriger aus Wels, der täglich nach Salzburg pendelt. Sein ziemlich neuer Pkw hat nur ein beschädigtes Rücklicht. Er konnte vor ineinander verkeilten Lkw anhalten. Hinter ihm standen hingegen etliche Totalschäden. Auch Stunden nach dem Unfall zittern ihm noch die Knie, sagt er. Die Überlebenden berichteten, dass es furchtbar schnell gegangen sei. Plötzlich ein Unfall vor ihnen, sofort bremsen und dann habe es schon rundum gekracht. Menschen seien danach in Panik über die Fahrbahn gelaufen, von nachkommenden Fahrzeugen nur knapp verfehlt.

Am Nachmittag waren erst etwa 15 der insgesamt um die 70 beteiligten Fahrzeuge geborgen. Während der Aufräumungsarbeiten herrschte noch immer das wechselhafte Wetter, das zum Unfall geführt hatte. Einmal Schneesturm mit nur wenigen Metern Sicht, dann rissen wieder die Wolken auf und die Sonne schien durch.

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