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Schnelle Kloschüsseln in Wien: Promis saßen für den guten Zweck

Ein Wettrennen der besonderen Art hat am Freitag am Wiener Michaelerplatz stattgefunden: Das erste Wiener Kloschüsselrennen, bei dem Prominente auf rasenden WCs gegeneinander angetreten sind.
Rasende Kloschüsseln in Wiens City

Ziel der Veranstaltung war es, auf chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) aufmerksam zu machen. In Österreich leiden derzeit bis zu 80.000 Menschen darunter. Darmerkrankungen gelten nach wie vor als Tabuthema, beklagen Betroffene.

Promis saßen für den guten Zweck auf rasenden Kloschüsseln

Bekannte Persönlichkeiten, darunter die Kabarettistin Andrea Händler, Ernährungsexpertin Sasha Walleczek oder Ex-Radprofi Bernhard Kohl brausten auf motorisierten Kloschüsseln über einen Parcours in der Innenstadt. Spitzengeschwindigkeiten von bis zu zwölf Stundenkilometern wurden dabei erreicht. Mit der Aktion soll mehr Bewusstsein in der Bevölkerung für die Erkrankungen geschaffen werden, hieß es heute.

Darmerkrankungen häufig bei jungen Menschen

Starke Bauchschmerzen, akuter Durchfall, Ermüdungserscheinungen und Erbrechen sind nur ein paar der Beschwerden, mit denen CED-Patienten tagtäglich zu kämpfen haben. Besonders betroffen sind vor allem junge Menschen. Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa treten meist im Alter zwischen 20 und 30 Jahren zum ersten Mal auf. “In den letzten Jahren verzeichnen wir aber nicht nur eine Zunahme an Krankheitsfällen ums Dreifache, sondern auch, dass die Patienten vermehrt Kinder sind“, sagte Walter Reinisch, Leiter der Arbeitsgruppe CED der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) vor dem Rennen in einer Pressekonferenz.

Zu lange Diagnosezeit bei Darmerkrankungen

Auffallend sei zudem im internationalen Vergleich, dass die Diagnosezeit in Österreich zwischen drei bis fünf Jahren, in Skandinavien aber unter einem Jahr liege, betonte Reinisch. Ursachen für die verzögerte Diagnosestellung sieht Reinisch in der Verharmlosung der Symptomatik und des oft mangelnden Wissens. Das führe zu unzureichender medizinischer Versorgung der Patienten und zur Anwendung nicht adäquater Medikamente.

Ziel sei es daher, mehr Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit zu leisten und medizinische Ausbildungsangebote vor allem für Allgemeinmediziner zu verbessern. Denn gerade die praktischen Ärzte seien die ersten Anlaufstellen für Patienten und damit die wichtigste Basis in der medizinischen Grundversorgung, hieß es.

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