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Schneechaos in Kärnten und Osttirol: Warnung für Reisende zum Ferienstart

Im Süden Österreichs sorgen massive Schneefälle für Straßensperren und Lawinenabgänge.
Im Süden Österreichs sorgen massive Schneefälle für Straßensperren und Lawinenabgänge. ©APA
 Am Freitag starten in Wien und Niederösterreich die Semesterferien, der Andrang auf die Skigebiete wird vor allem am Nachmittag und Samstagvormittag groß sein. Jene Reisende, die nach Kärnten oder Osttirol unterwegs sind, müssen mit starken Verzögerungen, Straßensperren und der Unterbrechung des Zugverkehrs auf der Tauernachse rechnen. Grund dafür sind die anhaltenden starken Schneefälle.
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 ÖBB: Kein Fernverkehr auf Tauernachse

Wegen der anhaltend starken Schneefälle im Süden Österreichs haben die ÖBB Freitagvormittag eine Reisewarnung für Osttirol und Kärnten ausgesprochen. “Wir ersuchen alle Fahrgäste, planbare Reisen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben”, sagte ÖBB-Sprecher Christoph Posch zur APA. Seitens der ÖBB wurde ein Krisenstab eingerichtet und Unterstützung vom Bundesheer angefordert. “Wir sind mit einer Hundertschaft von Mitarbeitern bestrebt, die Grundmobilität herzustellen”, sagte Posch. Problematisch sei aktuell die Durchlässigkeit des Bahnknotens Villach. Derzeit warten in Villach Fahrgäste teilweise stundenlang auf eine Weiterreise. “Wir bitten unser Kunden um Verständnis, wir arbeiten mit Hochdruck an der Lösung der Probleme”, sagte Posch.

Dern Fernverkehr auf der Tauernachse wurde aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres eingestellt. “Das Risiko, dass ein Zug hängen bleibt und wir die Passagiere nicht befreien können, ist zu groß”, sagte ÖBB-Sprecher Christoph Posch zur APA. Wie lange die Sperre der Tauernachse andauern wird, war vorerst nicht absehbar. “Ich rechne damit, dass die Sperre zumindest bis in die Abendstunden dauert”, so Posch. In Villach tage am Vormittag ein Krisenstab der ÖBB. Welcher Streckenabschnitt genau betroffen war, war vorerst noch unklar.

Straßensperren in Kärnten

Die Niederschläge der vergangenen Stunden haben in Kärnten am Freitag zu etlichen Verkehrsbehinderungen geführt. Bereits Donnerstagabend waren wegen akuter Lawinengefahr die B111 (Abschnitt Lesachtal) von Kötschach bis zur Osttiroler Landesgrenze sowie die B110 (Plöckenpassstraße) gesperrt worden. Freitagvormittag wurde die Tauernautobahn (A10) für Lkw über 7,5 Tonnen geschlossen. Wegen eines umgestürzten Baumes wurde die Gailtal Straße (B111) bei Danz gesperrt. Eine lokale Umleitung wurde eingerichtet. Wegen eines Lawinenabgangs musste die Nassfeld Bundesstraße (B90) ab Tröpolach geschlossen werden. Kettenpflicht galt laut Polizeiangaben für den Gailbergpass sowie den Kreuzbergpass, der wegen eines hängen gebliebenen Sattelschleppers nur einspurig befahrbar war.

Auf der Karawankenautobahn (A11) galt von Villach bis zur Staatsgrenze Kettenpflicht für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen. Auf der Südautobahn (A2) galt die Lkw-Kettenpflicht von Klagenfurt bis zu italienischen Staatsgrenze. Die Anhaltung der Schwerfahrzeuge auf der gesperrten Tauernautobahn erfolgte bereits in Italien bzw. in Salzburg.

Lienz: Autofahrten vermeiden

Nach den extremen Schneefällen und der damit verbundenen großen Lawinengefahr hat die Einsatzleitung der Bezirkshauptmannschaft Lienz am Freitag die Bevölkerung Osttirols dazu aufgerufen, nicht dringende Autofahrten zu verschieben und als Schutzmaßnahme zuhause zu bleiben. Außerdem blieben zwölf Schulen geschlossen. “Um 8.30 Uhr ist die Bezirkseinsatzleitung in der BH Lienz zusammengetreten und berät weitere Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. So wurden bereits Polizeibesatzungen in die Gemeinden Obertilliach, Prägraten, St. Jakob im Defereggen und Innervillgraten entsandt”, erklärte Bezirkshauptfrau Olga Reisner. Eine Abstimmung aller Maßnahmen sei mit den Blaulichtorganisationen, der Tinetz, des Baubezirksamts, der Wildbach- und Lawinenverbauung sowie den Gemeinden erfolgt.

“Wir haben für das Wochenende die Bereitschaft des Lawinenzugs des Bundesheeres in Lienz sowie der Hubschrauber-Stützpunkte in Schwaz und Klagenfurt angefordert”, sagte Marcel Innerkofler, Leiter der Landeswarnzentrale. Geschlossen blieben die Volksschulen Hopfgarten im Defereggen, Ober- und Untertilliach, Kartitsch, Ausser- und Innervillgraten, Kals, Bannberg, Klausen, Thal, Assling und Nikolsdorf sowie die Neuen Mittelschulen Kals und Sillian. Auch das Polytechnikum und die Sonderschule in Sillian erklärten den Freitag für schulfrei.

(APA/Red)

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