Der Wiener Erzbischof erinnerte daran, dass die Kirche dieser Garten Gottes sei, weil sie Zeugin der Auferstehung Jesu ist.
Der Kardinal verwies darauf, dass drei Gärten die Eckpunkte der Heilsgeschichte sind, des großen Dramas der menschlichen Geschichte von Unheil und Erlösung. Der Beginn sei der Garten Eden, der dem Menschen anvertraut war, um ihn zu bebauen und zu hüten; zugleich sei dieser Garten ein Ort der Begegnung zwischen Gott und Geschöpf gewesen.
Durch das Drama des Sündenfalls sei dieses Vertrauen zerbrochen; in der Folge sei aus dem Garten ein Tal der Tränen geworden. Der zweite Garten sei der Garten Getsemani am Fuß des Jerusalemer Ölbergs. In diesem Garten habe Jesus die tiefste Todesangst durchlebt, das Drama der Abwendung des Menschen von Gott; er habe das Drama der menschlichen Armseligkeit durchlitten.
In diesem Garten ereigne sich auch der Verrat des Judas, erinnerte der Wiener Erzbischof. Das Motiv des Judas sei schwer durchschaubar, möglicherweise habe er sich einen politischen Messias erwartet, so wie heute sich manche eine Kirche erhoffen, die erfolgreich ist.
Aber Gott allein sei der Richter, die Barmherzigkeit Gottes sei das große Geheimnis dieses Tages. Im dritten Garten in Jerusalem werde deutlich, dass das Grab Jesu leer ist, betonte der Wiener Erzbischof. Maria Magdalena werde die erste Zeugin der Auferstehung. Zu Ostern seien alle Christen eingeladen, wie Maria Magdalena den auferstandenen Christus zu suchen und zu finden. Er allein könne die Wüsten in den Garten Gottes verwandeln.