Alle internationalen Studien würden sagen, dass die Trennung in verschiedene Schultypen mit 9,5 Jahren nicht zu besserer Bildung führe. “Daher kann ich nur begrüßen, was Karl gesagt hat und freue mich, wenn das auch in das bildungspolitische Papier der ÖVP einfließt und wir das im Herbst eingehend diskutieren können”, sagte Schmied im Gespräch mit der APA.
Die vergangenen Tage würden zeigen, dass hier eine große Dynamik in die Diskussion gekommen sei. Schmied fühlt sich dadurch auch in ihrem Weg bestärkt, 2007 den Schulversuch “Neue Mittelschule” durchgesetzt zu haben. “Es schaut gut aus, ich freue mich, da in die Details zu gehen”, sagte Schmied.
Die Ministerin kann Karls Vorschlag auch “eine sehr interessante wirtschaftliche Facette” abgewinnen. Denn “Gymnasium für alle” hieße, dass sich Länder und Gemeinden schwerpunktmäßig der Bereiche Kindergarten und Volksschule annehmen würden und die Bereiche ab der Sekundarstufe I, mit den wichtigen Fragen der Schulerhaltung und der ganztägigen Schulformen, beim Bund seien. “Das würde in wirtschaftlich sehr schwierigen Zeiten die Gemeinden enorm entlasten”, sagte Schmied. Dass dadurch allerdings dann der Bund belastet würde, räumt Schmied ein, “aber die österreichweite Steuerung aus einer Hand bringt auch enorme Vorteile”.
Schmieds Ziel mit Einführung der “Neuen Mittelschule” war es, noch in dieser Legislaturperiode die Grundlagen für eine Entscheidung über die künftige Schulform bei den Zehn- bis 14-Jährigen zu schaffen, entschieden werden sollte von der nächsten Bundesregierung. Angesichts der neuen Position, die sich bei der ÖVP abzeichnet, kann sich Schmied nun auch ein höheres Tempo vorstellen: “Es wäre fantastisch, gemeinsam für Österreich noch in dieser Koalition die wesentlichen Schritte in die Zukunft zu setzen.”
Für Schmied wäre das “in Wirklichkeit der große Wurf auf allen Ebenen”, nicht nur was die Integration der Schulformen anbelangt, sondern auch die Optimierung der Schulerhaltung, Klarheit über Lehrerausbildung, klare Fakten über Dienst- und Besoldungsrecht. “Das wäre das Mega-Projekt und die Erfolgsgeschichte für die Koalitionsregierung”, sagte Schmied.