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Schülerstreik - 20.000 Teilnehmer bei Demos in Wien

Massen von Schülern haben am Freitagvormittag in der Wiener Innenstadt lautstark gegen die Streichung von schulautonomen Tagen demonstriert. Der komplette Stephansplatz samt Seitengassen war bereits gegen 9 Uhr dicht bevölkert.

Laut johlend, brüllend und vereinzelt mit Hupen und Tröten ausgestattet marschierten Massen an demonstrierenden Schülern im Laufe des Vormittags durch weite Teile der Wiener Innenstadt. Die einzelnen Kundgebungen, zu denen unterschiedliche Fraktionen aufgerufen hatten, formierten sich dabei bald zu einem gewaltigen Protestmarsch. Dieser steuerte entlang der Ringstraße auf das Unterrichtsministerium am Minoritenplatz zu, wo gegen Mittag eine Abschlusskundgebung geplant ist. Laut Polizei gab es abgesehen von “Kleinigkeiten” keine weiteren Zwischenfälle.

 

Bereits ab 9.00 Uhr gab es am Stephansplatz kaum noch ein Durchkommen. Zwischenzeitlich mussten die Organisatoren die Jugendlichen wiederholt dazu auffordern, die Auf- und Abgänge zur U-Bahnstation freizumachen – mitunter ohne Erfolg. “Es ist eine Frechheit, uns die freien Tage wegzunehmen. Was können wir dafür, wenn die Politiker nix zusammenbringen”, machte eine Schülerin ihrem Ärger gegenüber der APA Luft.

Ähnliche Botschaften waren auch auf den zahlreichen Transparenten zu lesen: “Warum sollen wir unsere freien Tage aufgeben, wenn es um die Lehrer geht”, wurde gefragt. “Ihr streitet, wir leiden”, lautete ein weiterer Slogan. “Wir wollen mitgestalten”, zeigten sich andere Schüler motiviert. Immer wieder krachten Böller, worauf Pfeifkonzerte und Jubelschreie folgten. Der Andrang war derart enorm, dass zugefahrene Lieferwägen keine Chance hatten, durch die Massen zu kommen und somit festsaßen.

Vereinzelt kletterten Demonstranten auf die Dächer der Kleinbusse, ein Schüler schaffte es auf einen Lkw, wo er die “Revolution”-Fahne schwang. Als sich die Massen kurz nach 9.30 Uhr auf den Weg Richtung Ringstraße machte, wurden bereits Weinflaschen und Bierdosen herumgereicht.

Auch vor dem Parlament hatten sich am Vormittag zahlreiche junge Menschen vor dem Parlament versammelt, um gegen die Streichung der schulautonomen Tage die Stimme zu erheben. Dem Aufruf von Bundesschulsprecher Nico Marchetti und seiner Schülerunion, in Strandbekleidung zu erscheinen, war jedoch kaum jemand gefolgt. Lediglich ein paar Wasserbälle wurden durch die Luft geschossen.

Spätestens dann vereinigten sich die unterschiedlichen City-Demos und “Schülerstreiks”, so dass gemeinsam entlang der gesperrten Ringstraße marschiert wurde. Einige – der laut Polizei rund 20.000 – Demonstranten machten es sich dabei auf den Dächern der Straßenbahn-Wartehäuschen gemütlich, andere verschanzten sich im Volks- bzw. Burggarten. Transparente mit der Forderung nach “Recht auf Faulheit” inklusive selbst dem selbstgemalten Zeichentrick-Kater Garfield waren ebenso zu sehen wie Tafeln, die nach “Freibier” oder “Free Tibet” verlangten.

 

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