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Schlepper verwechselte Maut mit Grenze: In Leoben verurteilt

Ein 46-Jähriger ist am Donnerstag in Leoben nach Angaben einer Gerichtssprecherin wegen Schlepperei nicht rechtskräftig zu zwei Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Der Mann hatte 15 Flüchtlinge in einem Transporter für maximal acht Passagiere von Budapest nach Österreich gefahren. Weil er dachte, dass es sich bei der Mautstelle Gleinalm um die Grenze zu Deutschland handelt, flog er auf.


Der bulgarische Gemüseverkäufer hatte am 10. August die 15 Flüchtlinge – darunter Schwangere und Jugendliche – in den Ford Transit gepfercht und für den Transport laut seinen Angaben 170 Euro bekommen. Zwischen der Abfahrt um etwa 22.00 Uhr bis zur Mautstelle des obersteirischen Gleinalmtunnels der A9, der Pyhrnautobahn, gegen 6.00 Uhr habe er kein einziges Mal angehalten. Im Fahrzeug sei lediglich eine Flasche Wasser zur Versorgung gewesen.

Als er zur Mautstelle kam, habe er geglaubt, es handelt sich um einen Grenzübergang zu Deutschland. Deshalb sei er kurz davor aus dem Wagen gesprungen und habe die Flüchtlinge ihrem Schicksal überlassen. Da er für seinen Rückweg zu Fuß den Tunnel wählte, fiel er anderen Verkehrsteilnehmern auf. Auch die Flüchtlinge auf der Autobahn blieben nicht unbemerkt. Daher war der Verdächtige rasch gefasst.

Das Gericht verurteilte ihn bei einem Strafrahmen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren zu den zwei Jahren unbedingt. Er nahm seine Strafe sofort an. Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist deshalb noch nicht rechtskräftig.

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