Schlepper-Unfall im Burgenland: 16 Verletzte

Sonntagfrüh ist ein Schlepperfahrzeug bei Wallern (Bezirk Neusiedl am See) von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt.
Unfall mit Schlepperfahrzeug im Burgenland: 16 Menschen verletzt
Die Serie der Vorfälle mit Schleppern im Burgenland setzt sich fort. Sonntagfrüh ist ein mit 15 Flüchtlingen besetzter Van bei Wallern (Bezirk Neusiedl am See) gegen Bäume gekracht. Alle 16 Insassen wurden laut Landessicherheitszentrale verletzt, zwei davon schwer. Der Chauffeur, ein Rumäne, wurde festgenommen. Einer Bundesheerpatrouille war kurz vor 6.30 Uhr auf der L205 nahe der Grenze zu Ungarn ein verdächtiges Kfz aufgefallen. Statt anzuhalten, beschleunigte der Lenker.
In einer Kurve sei das Fahrzeug von der Straße abgekommen, berichtete Helmut Marban, Sprecher des Landespolizeikommandos Burgenland. Im stark überfüllten Wagen befanden sich sieben Inder, sechs Pakistani und zwei Afghanen sowie der 43-jährige Lenker. Die Soldaten leisteten Erste Hilfe.
Verletzte wurden in mehrere Krankenhäuser gebracht
Die Verletzten wurden nach Eintreffen der Rettungskräfte in mehrere Spitäler gebracht - nach Eisenstadt, Frauenkirchen, Kittsee sowie nach Niederösterreich in die Landeskliniken Hainburg und Wiener Neustadt. Einen Insassen mit schweren Blessuren flog der Notarzthubschrauber "Christophorus 3" laut Landessicherheitszentrale ins Krankenhaus Eisenstadt. Ein weiterer Schwerverletzter wurde von "Christophorus 9" ins Spital Wiener Neustadt transportiert. Im Einsatz standen auch die Feuerwehren Pamhagen und Apetlon.
Der mutmaßliche Schlepper wird laut Exekutive nach seiner medizinischen Versorgung befragt. Neun Migranten wurden am Sonntag aus den Krankenhäusern entlassen und werden polizeilich einvernommen.
Das Burgenland war mehrmals Schauplatz von Schlepper-Unfällen
Seit Jahresbeginn wurden laut Aussendung der Polizei 391 mutmaßliche Schlepper in Österreich aufgegriffen, davon 198 im Burgenland. Das sind bereits mehr als im Gesamtjahr 2021 mit rund 250 Personen bundesweit und 169 im Burgenland. "Das entschlossene Vorgehen gegen Schlepper und illegale Migration heißt Menschenleben zu schützen. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der menschenverachtenden Schlepperkriminalität werden konsequent fortgesetzt", betonte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). "Der aktuelle Vorfall zeigt, wie skrupellos und menschenunwürdig vorgegangen wird, um unsere Grenzen illegal zu passieren", sagte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).
SPÖ-Landesgeschäftsführer Fürst kritisierte Karners Sicherheitspolitik
SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst kritisierte in einer Aussendung am Sonntag Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und die Sicherheitspolitik der ÖVP, denn der starke Anstieg der illegalen Grenzübertritte und das florierende Schlepperwesen dokumentierten, "dass die ÖVP Innenminister offensichtlich unfähig sind, diese Probleme in den Griff zu bekommen". Er forderte: "Die Bundesregierung und der Innenminister müssen sofort handeln oder zurücktreten, das Ignorieren dieser Probleme ist grob fahrlässig." Laut Fürst brauche es Asylzentren außerhalb Europas und Abschiebeabkommen mit den Herkunftsländern.
Drei Flüchtlinge starben bei einem Schlepper-Unfall am 13. August
Das Burgenland ist in den vergangenen Jahren mehrmals Schauplatz von Vorfällen mit Schleppertransporten gewesen. Erst am 13. August waren drei Flüchtlinge bei einem Unfall mit einem Kastenwagen auf der Nordostautobahn (A6) im Nordburgenland getötet und 17 Migranten teils schwer verletzt worden. Der Lenker, ein 30-jähriger Russe, befindet sich in U-Haft.
Krone-Bericht über einen weiteren Unfall mit Schleppern am Freitag
Die "Krone" berichtete am Sonntag von einem weiteren Vorfall am Freitag beim Grenzübergang Andau (Bezirk Neusiedl am See). Bei der Kontrolle eines Lkw stießen die Beamten auf 27 Flüchtlinge aus Ägypten, Afghanistan und Indien, unter ihnen zwei Kinder. Zwei Männer sollen aufgrund des Sauerstoffmangels bereits kollabiert gewesen sein. Der Fahrer wurde festgenommen.
(APA/Red)