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"Schlechtester Linienrichter"

Rafa Guerrero hat das Talent, in wichtigen Momenten ins Rampenlicht zu treten, sich dann aber zu blamieren. Er gilt als der "schlechteste Linienrichter des spanischen Fußballs" - und schlug am Wochenende wieder zu.

Am Samstag hatte der 42-Jährige wieder einmal einen “Auftritt” im Ligaspiel des Tabellenführers FC Barcelona beim Schlusslicht Malaga (0:0) – und wieder lag er falsch. In der 38. Minute sprangen vor Malagas Tor Verteidiger Cesar Navas und Barca-Stürmer Hendrik Larsson zum Kopfball. Das Leder fiel Samuel Eto’o vor die Füße, und der Torjäger der Katalanen schoss den Ball ins Netz. Der Schiedsrichter zeigte zur Mitte, aber da sah er, dass sein Assistent Einspruch erhob. Guerrero hatte ein Handspiel gesehen, und so gab der Referee statt des Tors für Barcelona einen Freistoß für Malaga. Aber der Linienrichter hatte sich wieder einmal getäuscht. Es hatte tatsächlich ein Spieler den Ball mit der Hand berührt, dies war jedoch nicht – wie Guerrero meinte – Larsson gewesen, sondern Navas. Das nicht anerkannte Tor hätte auf Grund der Vorteilregel gelten müssen. So endete die Partie 0:0. “Oh nein, Rafa”, titelte das Sportblatt “El Mundo Deportivo”.

Vor zehn Jahren war Guerrero Hauptakteur einer Szene, die in die spanische Fußballgeschichte einging. Damals verhalf er Barca in Saragossa nicht nur zu einem höchst strittigen Elfmeter, sondern ließ einen unschuldigen Spieler Saragossas vom Platz stellen. Sein damaliger Dialog mit dem Schiedsrichter wurde vom Außenmikrofon eines TV-Senders aufgefangen und bringt die Spanier heute noch zum Schmunzeln:
Referee (nervös): “Was ist los?”
Rafa: “Elfmeter und Platzverweis!”
Referee (noch nervöser): “Rafa, erzähl keinen Mist. Ich scheiߒ auf meine Mutter, wenn das nicht stimmt.”

Seither sorgte der Linienrichter, im Zivilberuf Hausmeister, mit falschen Elfmeter-Entscheidungen oder einem unberechtigten Platzverweis gegen den Franzosen Zinedine Zidane immer wieder für Schlagzeilen. Ein Autokonzern fand die Pannen so lustig, dass er einen Werbespot mit dem Unglückraben drehen ließ. In dem Kurzfilm wird der Linienrichter gekidnappt und mit seinem Fähnchen in einem finsteren Wald ausgesetzt. Das Motiv der Entführung: “Damit er die besten Spielszenen nicht unterbricht.”

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