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US-Sanktionen gegen den Iran sind wieder in Kraft

Rouhani sprach im iranischen TV
Rouhani sprach im iranischen TV ©APA (AFP)
Die US-Sanktionen gegen den Iran sind seit Dienstag wieder in Kraft. Mit den Strafmaßnahmen will US-Präsident Donald Trump das Land zwingen, ein neues Atomabkommen auszuhandeln. Seit 06.01 Uhr MESZ sind nach US-Angaben dem Iran unter anderem der Kauf von US-Dollar sowie der Handel mit Gold, Metall, Kohle und Industrie-Software verboten. Auch die Autoindustrie ist von den Strafmaßnahmen betroffen.

Im Juni hatten die USA zudem ihre Verbündeten und andere Staaten aufgefordert, ihre Öleinfuhren aus dem Iran bis November zu stoppen. Damit soll das Land finanziell ausgetrocknet werden. In einer zweiten Sanktionsrunde im November wollen die USA den internationalen Zahlungsverkehr mit dem Iran lahmlegen. Dann dürfte es für ausländische Firmen auch praktisch schwierig werden, noch Geschäfte mit dem Iran zu machen.

Trump hatte das 2015 in Wien von seinem Vorgänger Barack Obama mit Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und dem Iran geschlossene Abkommen im Mai einseitig aufgekündigt. Die anderen Unterzeichnerstaaten wollen es aufrechterhalten.

Iranischer Präsident lehnte Gesprächsangebot ab

Trump hat sich bereit erklärt, sich jederzeit mit der iranischen Führung zu treffen, um über ein umfassendes Abkommen zu sprechen. Dieses solle das Vormachtstreben des Iran in der Region eindämmen, “seinem böswilligen Verhalten” ein Ende setzen und ihm den Weg zur Atomwaffe versperren. Der iranische Präsident Hassan Rouhani lehnte das Gesprächsangebot als fadenscheinig ab. Damit schiele Trump nur auf die heimische Wählerschaft vor den Kongresswahlen im November und wolle Chaos im Iran schüren, sagte er im Staatsfernsehen.

Iran ist Erzrivale von US-verbündetem Saudi-Arabien

Der schiitische Iran ist der Erzrivale des sunnitischen Königreiches Saudi-Arabien, das ein enger Verbündeter der USA in der Region ist. Der Iran unterstützt zusammen mit Russland den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad und mischt auch im Konflikt im Jemen mit. Dort liefern sich Saudi-Arabien und Iran einen Stellvertreterkrieg.

Das erneute Inkrafttreten von US-Sanktionen gegen das OPEC-Land Iran konnte die Ölpreise in der Früh nicht nennenswert bewegen.

(APA/dpa/ag.)

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