Schlagabtausch über den Zustand der Wiener Parks

ÖVP-Umweltsprecher Roman Stiftner beklagte in einer Pressekonferenz einen Verschmutzungsgrad der Grünanlagen, der in keiner zweiten westlichen Großstadt zu finden sei. Sima verwies gegenüber der APA stattdessen auf vollzogene Maßnahmen im Zuge der Reinigungsoffensive und die offensichtliche Zufriedenheit der Wiener.
“Die Parks in Wien sind in einem Verschmutzungszustand, der international seinen Vergleich sucht”, unterstrich Stiftner. Wohin man schaue, sehe man Flaschen, Papiere und Spritzen. “Da hilft es nichts, das durch statistische Daten zu beschönigen: Tatsache ist, es ist dreckig.” Durch ein eigenes Wachorgan solle die Einhaltung der Regeln gewährleistet werden.
Und überdies gebe es zu wenig grünen Grund in Wien. So kämen hier auf jeden Einwohner nur 1,1 Quadratmeter Parkfläche, in Berlin seien es 2,6 Quadratmeter. Deshalb sollten brachliegende Baugründe temporär in Parks verwandelt und Innenhöfe durch verstärkte Förderung zu Grünoasen werden.
Umweltstadträtin Sima ärgerte sich über die Vorwürfe der ÖVP. Nachdem diese vor kurzem den Zustand der Donauinsel und der städtischen Sandkisten kritisiert habe, seien nun offensichtlich die Parks an der Reihe. Dabei müsse man sich nur die Mercer-Studie zur Lebensqualität ansehen, in der die Bundeshauptstadt auf Platz 1 gereiht war: “Irgendwas muss in Wien doch auch ganz schön sein.”
Als konkrete Maßnahme in punkto Sauberkeit sei etwa auf jedem der 5.500 Abfallbehälter in den Parkanlagen die Nummer des Gartentelefons vermerkt, bei dem sich Interessierte bei Vorschlägen melden können. Und lediglich sechs Prozent der Anrufer würden überhaupt das Thema Reinigung ansprechen.
Die Stadtgärtner würden rund 22 Prozent ihrer Arbeitszeit für die Reinigung in den Parkanlagen aufwenden. Der durchschnittliche Innenstadtpark werde täglich, 162 besonders betroffene Areale sogar mehrfach täglich gesäubert. Und selbst einige sehr entlegene Parks am Stadtrand würden zumindest dreimal in der Woche gereinigt. Und für außergewöhnliche Fälle gebe es den 20-köpfigen mobilen Sondertrupp, der auch außerhalb der normalen Arbeitszeit ausrücken könne.
Dabei gingen alle Maßnahmen Hand in Hand mit der laufenden Reinigungskampagne, da man bei der Sauberkeit nicht zwischen Park und Straße trennen wolle. So seien mittlerweile 42 der Stadtgärtner auch als Waste-Watcher ausgebildet. Wobei bei aller personellem Einsatz beim Thema Sauberkeit immer auch klar sei: “Die Wiener müssen mitmachen.”