Nach Regierungsangaben vom Mittwoch wurden bei Razzien in insgesamt zehn Provinzen mehr als 600 Verdächtige festgenommen. An der konzertierten Aktion Ende November hätten über 5.000 Beamte teilgenommen, die Ermittlungen hätten sich über Monate hingezogen, teilte das Ministerium für öffentliche Sicherheit mit. Es ließ offen, wie alt die Kinder waren und ob sie zu ihren Eltern zurückkehren konnten.
Ein-Kind-Politik als Problem
Die Adoptionsregeln für kinderlose Paare sind in der Volksrepublik sehr weit gefasst, deshalb haben Kinderhändler ein leichtes Spiel. Experten machen aber auch die strikte Ein-Kind-Politik Pekings für das Problem verantwortlich: Da viele Familien unbedingt einen männlichen Erben wollten, kauften sie sich einfach einen oder seien umgekehrt schnell bereit, Töchter gegen einen geringen Preis wegzugeben.
Ähnlicher Fall im November
Erst im November zerschlug die Polizei nach eigenen Angaben in der ostchinesischen Provinz Shandong einen Menschenhändler-Ring, der armen Familien Geld für ihre Babys gab, um sie für umgerechnet 6000 Euro weiterzuverkaufen.