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Schiffsunglück im Kongo

Ein Schiffsunfall in Kongo hat mehr als 100 Menschen das Leben gekostet. Ein Rettungsteam suchte am Donnerstag mit Hilfe eines Hubschraubers der UN-Mission MONUC nach Toten und Überlebenden.

„Bisher wurden 103 Leichen geborgen“, sagte ein Regierungssprecher in der Hauptstadt Kinshasa. Entgegen früheren Berichten habe es jedoch keinen Zusammenstoß zweier Fähren gegeben. „Eine Fähre ist wegen eines Gewitters gekentert“, sagte der Sprecher. Mehr als 200 Menschen hätten sich retten können.

Der Unfall hatte sich bereits am Dienstag auf dem See Mayi Ndombe, mehr als 400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt ereignet. Die Regierung kündigte die Entsendung einer Rettungsmannschaft an. Wegen der schlechten Infrastruktur und der schwachen Telefonleitungen in Kongo war die Nachricht von dem Unfall erst Tage später bekannt geworden.

Ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) war in der Nähe, als der Unfall passierte. „Die Fähre war stark überladen und in einem schlechten Zustand“, sagte MSF-Gesundheitskoordinator Olaf Valverde in Kinshasa. „Es waren schätzungsweise bis zu 450 Menschen an Bord“, sagte er. Etwa 100 Menschen hätten auf einer Sandbank überlebt.

Die Hilfsorganisation kümmerte sich um die Überlebenden und verteilte Medikamente. Die meisten Toten seien mittlerweile begraben, sagte Valverde. Es gebe zudem unbestätigte Berichte, dass es auf einem Fluss nahe der Provinzhauptstadt Badunda einen Zusammenstoß zweier Fähren gegeben habe.

Bei den Stürmen der vergangen Tagen kam es nahe der Stadt Matadi im Westen des Landes zu einem weiteren Unfall mit elf Toten. Ein Zug sei wegen eines Erdrutsches entgleist und in einen Fluss gestürzt, berichtete der britische Sender BBC. Lediglich einer der Toten konnte geborgen werden.

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