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Schieder muss gehen: "Sehe meinen Platz weiter im Hohen Haus"

Pamela Rendi-Wagner übernimmt nun auch das Amt von Andreas Schieder.
Pamela Rendi-Wagner übernimmt nun auch das Amt von Andreas Schieder. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Andreas Schieder nimmt seinen Abgang als geschäftsführender SPÖ-Klubobmann gelassen hin. Die Partei sei dadurch nicht gespalten.

“Unterschätzen sie nicht die Einigungskraft der Sozialdemokratie. Wir sind manchmal ein wilder Haufen. Das ist auch gut so, aber wenn es ausdiskutiert ist, dann stehen wir geschlossen”, sagte Schieder am Mittwoch im Rahmen einer kurzen Erklärung.

Pamela Rendi-Wagner ersetzt Schieder

Schieder gibt den Vorsitz im SPÖ-Klub an die neue designierte Parteichefin Pamela Rendi-Wagner ab. Der Termin für die Übergabe soll nächste Woche fixiert werden. Schieder selbst bleibt hauptberuflich Nationalratsabgeordneter, stellvertretender Klubchef, stellvertretender Parteiobmann und Vorsitzender des außenpolitischen Ausschusses im Parlament.

Er werde sich künftig verstärkt um die außenpolitischen Agenden im SPÖ-Klub sowie um die internationalen Kontakte der SPÖ kümmern, berichtete Schieder gegenüber Journalisten. Und vielleicht finde er auch die eine oder andere Stunde mehr für seine “geliebten Naturfreunde”.

Liebäugeln mit Brüssel?

Einen Wechsel nach Brüssel kann sich Schieder grundsätzlich vorstellen. Er habe dort selbst schon als Regierungsmitglied im EU-Rat sowie im Ausschuss der Regionen mitgearbeitet und kenne die Institutionen, die SPÖ habe aber entschieden, wer Spitzenkandidat sein wird. “Ich sehe meinen Platz weiter hier im Hohen Haus.”

Den Job als Klubobmann habe er mit großer Freude und großem Genuss gemacht, und er hätte “durchaus noch gerne weitergemacht”, sagte Schieder. Aber: “Es ist okay, dass es so nicht ist.” Er habe mit der neuen Parteichefin Rendi-Wagner ein “freundschaftliches Gespräch” gehabt. Es sei legitim und mache Sinn Parteiführung und Klubführung quasi zusammenzulegen, damit alle Fäden bei Rendi-Wagner zusammenlaufen. Man sollte sich da selbst nicht zu wichtig nehmen, meinte Schieder.

Ludwig warnt Rendi-Wagner vor “starker persönlicher Belastung”

Der Wiener Bürgermeister und SPÖ-Landesparteivorsitzende Michael Ludwig befindet, dass sich die designierte Bundesparteichefin der SPÖ, Pamela Rendi-Wagner, viel Arbeit aufbürdet. “Ich persönlich glaube, es ist eine sehr starke persönliche Belastung, den Parteivorsitz und den Klubvorsitz zu machen, aber das ist ihre persönliche Entscheidung”, sagte er am Mittwoch im Gespräch mit Journalisten.

Auf die Frage, ob er ihr empfehlen werde, einen geschäftsführenden Klubchef bzw. eine Klubchefin zu suchen, meinte Ludwig: “Ratschläge sind auch Schläge. Sie wird uns mitteilen, wenn es so weit ist.” Ludwig versicherte, dass er mit Rendi-Wagner im Dialog sei – wobei er sich vor allem auf inhaltliche Themen, “insbesondere auf die Auseinandersetzung mit der Bundesregierung”, konzentrieren wolle.

Zeiler wünscht Rendi-Wagner “von ganzen Herzen” Erfolg

Der Medienmanager und Sozialdemokrat Gerhard Zeiler wünscht der neuen SPÖ-Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner “von ganzen Herzen viel Erfolg”, sagte er am Mittwoch am Rande der Medientage zur APA. “Weil ich glaube, dass Österreich eine funktionierende Opposition benötigt, und die SPÖ ist die stärkste Oppositionspartei.”

Kein Zusatz-Gehalt für Schieder

Für den scheidenden SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder gibt es keine finanzielle Sonderregelung. Das hat seine Sprecherin der APA am Mittwoch versichert. Demnach erhält Schieder künftig nur noch seinen einfachen Abgeordneten-Bezug (8.897,10 Euro). Das Klubchef-Gehalt von 15.108,10 Euro geht dann an SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Für sie ist damit auch ein Verbot von bezahlten Nebenjobs verbunden.

(APA/red)

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