Schiebli, Schiebli, hopp, hopp, hopp!

Ein ganz besonderer Brauch wird am Funkensonntag in Gortipohl gepflegt: das Schieba-Schüßa. Im Laufe des Winters werden runde Scheiben aus Erlenholz mit einem Durchmesser von 10 bis 15 Zentimeter gefertigt und getrocknet. Bevor der Funken angezündet wird, werden die Scheiben auf einen Stock gesteckt und so lange ins Feuer gehalten, bis sie am Rande zu glühen beginnen. Dann werden die glühenden Scheiben mit einem kräftigen Schwung über ein schräggestelltes Brett in die Luft gejagt. Wie leuchtende Kometen fliegen die Scheiben dann – weithin sichtbar – durch die dunkle Nacht. Der Funkenbau in Gortipohl ist Sache der Funkenzunft mit Jürgen Wachter an der Spitze. Nachdem die Funkenlatte gesetzt ist, werden die Holzscheite aufgeschlichtet, genagelt und der Hohlraum mit alten Kisten gefüllt. 18 Meter ragt der stolze Turm schlussendlich in die Höhe. Den krönenden Abschluss bildet die Funkenhexe. Am Sonntag gegen 20.30 Uhr wird der Funken von Funkenmeister Gerhard Willi angezündet. Im Nu lodern die Flammen himmelwärts und mit einem ohrenbetäubenden Knall gibt die Hexe ihren Geist auf.