Zwar bestätigte das Außenministerium am Freitag auf Anfrage der APA, dass die Mutter des im November 2006 entführten Oberösterreichers gemeinsam mit ihrem Sohn in die USA gereist sei, um an einem seit längerer zeit geplanten Treffen mit den Angehörigen der vier anderen Entführungsopfer teilzunehmen; doch die Ereignisse der jüngsten Tage – nämlich der Fund von fünf Leichen, von denen vier bereits identifiziert werden konnten – könnten diese Pläne auch infrage stellen.
Auch ob Maria und Franz Nussbaumer in Minneapolis an einer für 15.00 Uhr Ortszeit (21:00 MEZ) geplanten Pressekonferenz der amerikanischen Angehörigen teilnehmen werden, konnte von Außenamtssprecher Peter Launsky-Tieffenthal nicht bestätigt werden.
Es könnte aber doch noch Hoffnung für die Familie Nussbaumer geben: Wie die Zeitung “Österreich” unter Hinweis auf Informationen der US-Bundespolizei FBI am Freitag berichtete, könnte es sich bei dem bisher nicht identifizierten Toten um einen Südafrikaner – und damit nicht um Nussbaumer oder seinen Mitgefangenen Johnathon Cote – handeln. Launsky-Tieffenthal wollte bzw. konnte diese Information nicht bestätigen: “Diese Informationen sind ein weiteres Beispiel dafür, dass die Identifizierung von toten Personen eine sehr sensible Angelegenheit ist. Wir können uns aber nur auf gesicherte Informationen stützen, die wir offiziell von den US-Behörden erhalten.”
Das Außenministerium in Wien stehe nach wie vor in “engstem Kotakt” mit den zuständigen amerikanischen Stellen. Sollte es sich bei dem Toten aber tatsächlich um den Oberösterreicher Nussbaumer handeln, so sei vereinbart, dass zuallererst das Außenamt informiert würde, das wiederum die Aufgabe übernehmen würde, die Familie Nussbaumer – und erst danach die Öffentlichkeit – zu informieren.