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"Schicken Sie uns Liebesbriefe"

Ein Appell der etwas anderen Art: Für das Kunstprojekt "5000 Liebesbriefe" von Mats Staub und Barbara Pulli aus Zürich ersuchen die Wiener Festwochen um die Mithilfe aller glücklich oder unglücklich Verliebten.

Egal, ob eigene Liebesbriefe oder die anvertraute Korrespondenz von Verwandten, Freunden und Bekannten: Hilfsbereite können die Liebesschwüre unter dem Kennwort „Liebesbriefe“ direkt an die Wiener Festwochen (6., Lehargasse 11) oder unter liebesbriefe@festwochen.at einsenden. Gesucht werden Einzelbriefe oder langjährige Briefwechsel von 1890 bis heute, handschriftlich, per Schreibmaschine, Computer oder e-mail verfasst. Ob Originale oder Kopien, höchste Diskretion und verlässliche Retournierung wird selbstverständlich zugesichert. Einsendeschluss ist der 15. Februar 2006.

Die von den Künstlern ausgewählten und anonymisierten Korrespondenzen werden von SprecherInnen, die sich im jeweiligen Alter der Schreibenden befinden, auf Audiokassetten eingelesen. Namen und Orte werden geändert, sodass der Persönlichkeitsschutz gewährleistet wird. Jeder ausgewählte Briefwechsel wird in einem Katalog erfasst und kurz beschrieben. Diese Phonothek „Audiokassetten-Hörbar“ wird Besuchern im Zeitraum der Wiener Festwochen vom 15. Mai bis 15. Juni, Montag bis Samstag von 18.00 bis 22.00 Uhr und Sonn- und Feiertag von 15.00 bis 22.00 Uhr in fünf Wiener Kaffeehäusern präsentiert, in denen Hörplatzkarten für 5 Euro erhältlich sind. Unter http://www.festwochen.at/ erfährt man das umfassende Programm.

Wien ist Kaffeehaus & Literatur – Hören – Trinken – Versinken…

Konkret handelt es sich um die Kaffeehäuser Cafe Korb, Cafe Prückel, Cafe Stein, Cafe Weingartner und Cafe Westend, wo die Gedanken und Aussprachen über das wohl schönste Thema der Welt zu hören sein werden. Die Besucher werden von einem Fachpersonal über die etwa 50 verschiedenen Kassetten beraten und können in den speziell konstruierten Hörplätzen, mit bequemen Kopfhörern ausgestattet, versinken und bei Getränken den ausgewählten Briefen von Liebenden aus mehr als hundert Jahren lauschen – sei es die „Bitte von Max um eine zweite Chance 1911“, „Pias heimliche Liebe 1977“, „Der Heiratsantrag von Ferdinand 1898“, „Petras Geständnis 1996“ oder „Heinrichs Hoffnung auf ein Wiedersehen nach dem Krieg“. Zehn Stunden Liebesgeschichten hat das Team zusammengeschnitten.

“5000 Liebesbriefe“ – Ein Gastspiel von Zürich über St. Petersburg nach Wien…

Die jungen Künstler Mats Staub und Barbara Pulli aus Zürich haben bereits mit einer zeitgeschichtlich einzigartigen Sammlung aus bisher schweizerischen, deutschen und russischen Liebesbriefen die Geschichte dieser zwischenmenschlichen Mentalitäten erforscht. Ein eigenwilliges Zeitdokument mit dem Titel “5000 Liebesbriefe“ ist am Theater Neumarkt in Zürich entstanden und hatte im Februar 2004 Premiere. Die Briefe stammen aus dem „Zürcher Liebesbriefarchiv“, einer wissenschaftlichen Sammlung von über 5000 Liebesbriefen aus der Schweiz und Deutschland und wurden in Form von Audiokassetten-Hörbar international erfolgreich präsentiert.

Das Projekt ist seither als Gastspiel auf Reisen und wird nach und nach ergänzt. Die Rußland-Premiere – alle 25 Vorstellungen waren ausgebucht – fand im Februar 2005 in St. Petersburg im „Theaterfestival Baltiski Dom“ statt und auch am Theater in Moskau, Novgorod und Ekaterinburg wurde das Projekt präsentiert. Korrespondenzen von 30 Kassetten wurden sowohl ins Russische übersetzt und neu aufgenommen als auch mit original russischen Liebesbriefen ergänzt. Inzwischen stehen neben den 50 Kassetten in deutscher auch 40 in russischer Sprache mit einer Gesamtspieldauer von rund sieben Stunden zur Wahl. Für die Wiener Festwochen 2006 soll nun dieses Panorama der Liebe um Zeugnisse aus Österreich erweitert und in Wien vorgestellt werden.

Info:

“5000 Liebesbriefe“ – Ein Kunstprojekt der Wiener Festwochen
„Schicken Sie uns Liebesbriefe“ – Einsendeschluss 15.02 06
Wiener Festwochen
6., Lehargasse 11
Tel.: 589 22-0
Fax: 58922-49
Festwochen-Service Telefon: 589 22 22

mailto: liebesbriefe@festwochen.at
web: www.festwochen.at

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