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Schau über Österreichs Umweltbewegung in Wien

Das Wiener Volkskundemuseum zeigt in der Ausstellung "Von Zwentendorf zu CO2" die Geschichte der österreichischen Umweltbewegung.
Das Wiener Volkskundemuseum zeigt in der Ausstellung "Von Zwentendorf zu CO2" die Geschichte der österreichischen Umweltbewegung. ©APA/GERWIN HAIDER
Umweltbewegungen gab es in Österreich schon vor den Klebe-Aktionen von Klimaschützerinnen. Das zeigt die Ausstellung "von Zwentendorf zu CO2" im Wiener Volkskundemuseum.

Die Ausstellung "Von Zwentendorf zu CO2" im Wiener Volkskundemuseum führt in einem audiovisuellen Ausflug durch die Geschichte der Umweltschutzbewegung. Betont wird dabei "die zentral Rolle der Zivilgesellschaft", sagte Michaela Sburny, Obfrau der Grünen-Zukunftsakademie "Freda", die das Projekt förderte.

Schau über Österreichs Umweltbewegung in Wien zu sehen

Ausgangspunkt der Ausstellung sind Interviews mit 17 Umweltaktivistinnen und -aktivisten, die aus 50 Jahren Engagement in Österreich berichten. Der Spannungsbogen richtet sich von der atomaren Bedrohung in den 1970er-Jahren über die Besetzung von Hainburg und den Kampf gegen Umweltgifte in den 1980er-Jahren bis hin zum modernen Klimaprotest. Neben den Interviews sind auch Funde aus dem "grünen Gedächtnis" der Bewegung zu sehen, wie eine Verkleidung von der legendären "Pressekonferenz der Tiere" im Jahr 1984.

Rückgrat der Ausstellung bildet eine aktuelle Masterarbeit

Das Rückgrat der Ausstellung bildet die aktuelle Masterarbeit über die Bewegung von Hainburg von Sophia Rut. Denn wie die Kuratoren betonten, gibt es "erstaunlich wenig" wissenschaftliche Ausarbeitung über die Geschichte der modernen österreichischen Umweltbewegung. Die Geschichten, die bisher nur "ums Lagerfeuer sitzend" erzählt wurden, sollen nun dem "kollektiven Erinnern" zugänglich gemacht werden.

Roter Faden durch die Geschichte der Umweltbewegung Österreichs

Wie ein roter Faden durch die Geschichte der Bewegung zieht sich die große Bedeutung der Zivilgesellschaft. Egal, ob bei der Au-Besetzung, dem Kampf gegen Umweltgifte oder dem aktuellen Protest für mehr Klimaschutz, immer waren es Aktivistinnen und Aktivisten, die für nachhaltige Veränderung in der Beziehung von Mensch zur Natur gesorgt haben. "Die Methoden haben sich nicht wirklich verändert", sagte Rut der APA. Bereits bei der Auseinandersetzung um den Bau eines Kraftwerks in Hainburg hätten etwa Schülergruppen Baustellen besetzt.

Umstrittene Straßenblockaden sind nicht neu

Nicht einmal die aktuell so umstrittenen Straßenblockaden sind neu: Besonders NGOs, die sich gegen den Transitverkehr gestellt haben, blockierten auch - zumindest kurzfristig - Autobahnen. "Viele Spender haben das aber nicht gut geheißen", sagte Rut, wodurch die auf finanzielle Zuwendung angewiesenen Organisationen wieder davon abgerückten.

Klima-Proteste betreffen seit kurzem auch die Zivilbevölkerung

Eine deutliche Änderung gibt es aber: Bis vor kurzem richtete sich der Protest vor allem direkt gegen Projekte und Akteure, die breite Zivilbevölkerung war meist nie davon betroffen. Dies ist etwa bei den Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation", die durch Festkleben an Straßen im Morgenverkehr auf maximale Wirkung setzten, anders. Auch Geld spielt hier keine Rolle mehr. "Das ist den Jungen egal", so Rut.

Die Ausstellung "Von Zwentendorf zu CO2, Kämpfe der Umweltbewegung in Österreich" ist von 20. Jänner bis 26. März im Volkskundemuseum in Wien-Josefstadt geöffnet. Nähere Infos hier.

(APA/Red)

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