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Schau: Historisch-medizinische Geräte aus der MedUni Wien im Josephinum

Siphygmograph: Instrument, mit Hilfe dessen sich die Pulsbewegung bleibend in Gestalt einer Kurve darstellen läßt, an welcher man alle Eigentümlichkeiten der Pulsbewegung genau studieren kann
Siphygmograph: Instrument, mit Hilfe dessen sich die Pulsbewegung bleibend in Gestalt einer Kurve darstellen läßt, an welcher man alle Eigentümlichkeiten der Pulsbewegung genau studieren kann ©Medizinische Universität Wien
Unter dem Titel "Augenphantom und Kugelsucher" öffnet eine ungewöhnliche Ausstellung ab 6. Dezember im Josephinum der Medizinischen Universität Wien (MedUni) ihre Pforten. Zu sehen sind medizinische Instrumente, die der Erforschung des menschlichen Körpers dienten - etwa eine verzierte Amputationssäge.
Einige der Exponate

Bis Mai 2014 geben bei der Schau im Josephinum der MedUni Wien Instrumente, die in der medizinischen Forschung und Praxis zur Anwendung kamen, Einblicke in die Geschichte der Erforschung des menschlichen Körpers. Eröffnet wird die Ausstellung bereits am Montagabend.

Verzierungen als Schmerz-Ablenkung?

Vielleicht sollte der Anblick eines der Ausstellungsobjekte – einer verzierten Amputationssäge aus dem 18. Jahrhundert – ja dazu beitragen, der vor Erfindung der Narkose furchtbaren Prozedur ein wenig den Schrecken nehmen. Die Schmerzen konnte so ein Anflug von Ästhetik jedoch sicherlich nicht vermindern. Bei der Säge handelt es sich um ein Objekt aus einer der bedeutendsten Sammlungen medizinischer Geräte im deutschsprachigen Raum, wie es in einer Aussendung hieß.

Das Herzstück der Schau

Das Herzstück des exklusiven Bestands, der die Geschichte der Medizin seit Anfang des 18. Jahrhunderts in insgesamt rund 2.500 Objekten dokumentiert, bildet das “Instrumentarium Chirurgicum Viennense”.

Dieses frühe medizinische Werkzeug-Set wurde ab den 1770er-Jahren vom ersten Leiter der damaligen “medizinisch-chirurgischen Josephs-Akademie”, Giovanni Alessandro Brambilla, in Zusammenarbeit mit dem Wiener Instrumentenmacher Joseph Malliard entwickelt. In über 30 Lederkassetten finden sich nach verschiedenen Therapieansätzen geordnete Instrumente, die bei der Ausbildung angehender Chirurgen im Josephinum benützt wurden.

Auch Forschungsgeräte im Josephinum zu sehen

Neben chirurgischem Besteck und Instrumenten, die der Ausbildung des medizinischen Nachwuchses dienten, fanden auch Geräte, die in der Forschung verwendet wurden, ihren Weg in die Schau. Man wolle “erstmals die historischen Instrumente in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellen, deren Einzigartigkeit und Schönheit der Öffentlichkeit angemessen präsentieren und damit zu einer neuen Betrachtungsweise der Objekte, die primär zur Erforschung des menschlichen Körper dienen”, einladen, wird die Leiterin des Josephinums und Vizerektorin der MedUni Wien, Christiane Druml, zitiert.

Zum Namen der MedUni-Ausstellung

Die beiden für die Ausstellung namengebenden Instrumente “Augenphantom und Kugelsucher” habe man gewählt , um den “Blickwinkel des Sehens” in der Ausstellung hervorzuheben, wie Druml erklärte. Hinter dem Augenphantom verbirgt sich eine Gesichtsmaske mit leeren Augenhöhlen und Klammervorrichtung in denen Ochsenaugen eingesetzt wurden, an denen der chirurgische Nachwuchs Operationen üben konnte.

Beim Kugelsucher handelt es sich um ein Geschenk an Kaiser Franz-Joseph, wie Druml erklärte. Die in einer exklusiven Schatulle aufbewahrten Geräte sollten nach Jagdunfällen dabei helfen, Gewehrkugeln möglichst schnell aus dem Körper des Opfers zu entfernen.

“Augenphantom & Kugelsucher: Einblicke in die Instrumentensammlung des Josephinums”
6.12.2013 bis 3.5.2014 im Josephinum der MedUni Wien
Währinger Straße 25, 1090 Wien
Öffnungszeiten: Freitag und Samstag jeweils 10.00 – 18.00 Uhr
Eintrittspreise: 4 EUR bzw. ermäßigt 2 EUR
Eröffnung: Montag, 2. Dezember 2013 um 19h

(apa/red)

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