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Schatzsuche unter Steinen

Volksschüler gingen auf die Suche nach kleinen Wasserlebewesen, die sich gerne unter den Steinen verstecken.
Volksschüler gingen auf die Suche nach kleinen Wasserlebewesen, die sich gerne unter den Steinen verstecken. ©bvs
Bei den Flussführungen werden Schüler auf Vorarlbergs größten Bodenschatz sensibilisiert.
Schatzsuche unter Steinen

Dornbirn Mit Gummistiefeln ausgestattet, stapften die jungen Exkursions-Teilnehmer durch das Wasser der Dornbirner Ache. Das Hochwasser der vergangenen Tage hatte auch hier seine Spuren hinterlassen. Viele neue Sandbänke haben sich gebildet. „Glücklicherweise ist das Wasser erheblich zurückgegangen. Da, wo wir jetzt stehen, war vor ein paar Tagen alles überflutet“, erzählte Flussführerin Silke Villotti den interessierten Kindern. Sie gab den Kindern der Lustenauer Volksschule Rotkreuz interessante Einblicke in den Lebensraum Wasser und erklärte ihnen gleichzeitig, welch einzigartigen Bodenschatz unser Land besitzt.

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Ausnahmesituation Hochwasser

„Habt ihr in den letzten Tagen gehört, dass manche Flüsse über ihr Ufer getreten sind?“, fragte Markus Mayer von der Wasserwirtschaft die Kinder. Auch er war als Verantwortlicher der Flussführungen zur Exkursion gekommen und erzählte, welch große Kraft ein Hochwasser hat und welche Gefahren damit verbunden sind. Die Kinder durften schätzen, wie viel Wasser in der Sekunde an einem normalen Tag durch die Dornbirner Ach fließt und wie viel bei den heftigen Regenfällen. Dafür wurde zur besseren Vorstellung in vollen Badewannen gerechnet. „Heute fließen pro Sekunde zehn volle Badewannen an Wasser durch die Ach. Vergangenes Wochenende waren es 100 pro Sekunde“, erzählte er den Kindern. Er erklärte, dass Hochwasser unbedingt aus einem großen Sicherheitsabstand beobachtet werden muss. „Denn das Wasser ist eiskalt, es können Baumstämme mitschwimmen und die Strömung ist stark“, so Mayer.

Bodenschatz Süßwasser

Bei den Flussexkursionen vermitteln Experten die Fachinhalte kindgerecht und lassen die Schüler selbst zu Forschern werden. „Wisst ihr, dass wir hier in Vorarlberg einen ganz besonderen Bodenschatz haben?“, fragte Flussführerin Silke Villotti die jungen Exkursion-Teilnehmer. Die jungen Zuhörer spitzten gespannt ihre Ohren. „Unser Wasser, dass in den Flüssen, Quellen und im Bodensee ist, können wir trinken“, so die Flussführerin. „Wir müssen nicht, wie in anderen Ländern, Trinkwasser kaufen.“ Silke Villotti erzählte über den natürlichen Wasserkreislauf und darüber, dass kein Wasser verloren geht. Dennoch müssen wir Menschen gut auf das Süßwasser aufpassen. Denn vergleicht man das gesamte Wasser der Erde mit einem zehn-Liter-Eimer, so ist lediglich ein Teelöffel davon reines Süßwasser. „Weitere drei Teelöffel stellen das Grundwasser der Erde dar und circa eine Müsli-Schüssel voll Eiswürfel ist das Eis auf den Gletschern und Polen der Welt“, so Villotti. Der Rest ist Salzwasser und kann nicht getrunken werden.

Lebensraum Wasser

Je besser die Wasserqualität ist, desto mehr Lebewesen befinden sich darin. Die Schüler durften sich auf die Suche nach kleinen Wasserlebewesen machen, die sich gerne unter Steinen verstecken. In den Dornbirner Achauen finden sie die perfekten Lebensbedingungen. Bachflohkrebse, Eintagsfliegenlarven, Egel, Köcherfliegenlarven, Wasserwanzen und vielen weitere Wassertierchen wurden von den Schülern mit Sieb und Lupe gesucht. „Wir haben eine Eintagsfliege gefunden“, rief Anna und freute sich, dass sie das Tierchen richtig zugeordnet hatte. „Wir wollen den Kindern von klein auf einen Zugang zur Natur und zu unseren Gewässern vermitteln“, so Mayer. Das Angebot der Wasserwirtschaft wird von den Schulen gut genutzt. Dieses Jahr wurden bereits rund 90 Führungen durchgeführt. Exkursionen können unter www.vorarlberg.at/wassererleben gebucht werden. bvs

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