Scharia in pakistanischer Unruheregion eingeführt

Jubel nach Einführung der Scharia
©APA (epa/Archiv)
In der pakistanischen Unruheregion Swat hat am Dienstag die Einführung des islamischen Rechts, der Scharia, begonnen. Insgesamt sieben islamische Richter, sogenannte Kasis, nahmen ihre Arbeit auf und überprüften erste Fälle. Die umstrittene Maßnahme ist Bestandteil des Waffenstillstands zwischen der Regierung und den radikalislamischen Taliban.
Kritiker im Westen befürchten, dass durch die Einführung der Scharia das Swat-Tal zu einem Zufluchtsort für militante Extremisten unweit von Afghanistan wird. Pakistanische Regierungsvertreter haben erklärt, dass drakonische Maßnahmen wie beispielsweise die Schließung von Mädchenschulen, wie sie von vielen Taliban befürwortet werden, nicht eingeführt werden sollen.
Die Taliban hatten in dem Tal politische Gegner geköpft und zahlreiche Mädchenschulen niedergebrannt. Der genaue rechtliche Status der islamischen Gerichte ist aber nicht völlig geklärt, da Präsident Asif Ali Zardari das entsprechende Waffenstillstandsabkommen nicht unterzeichnet hat.