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Schärfere Sicherheitsregeln nach "Prestige"

Die Europäische Kommission will als Konsequenz aus dem jüngsten Tanker-Unglück 65 Schiffen den Zugang zu europäischen Gewässern verbieten.

Nach einem Dokument, das die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag erhielt, sollen die strikteren Regeln ab Sommer 2003 greifen.

Das Dokument, das die EU am kommenden Dienstag vorlegen will, nennt unter anderem 25 Schiffe, die unter türkischer Flagge fahren, elf Schiffe unter den Flaggen von St. Vincent und den Grenadinen sowie acht unter der von Kambodscha. Unter den Schiffen sind nur sieben Öltanker. Der unter der Flagge der Bahamas fahrende Tanker „Prestige“ war in der vergangenen Woche vor der spanischen Atlantikküste mit rund 77.000 Tonnen Schweröl gesunken und hatte eine Ölpest ausgelöst.

Die EU will sich mit der Liste gegen Vorwürfe wehren, sie habe trotz eines ähnlichen Unfalls vor der französischen Küste vor rund drei Jahren keine Schritte zur Verhinderung eines weiteren Unglücks eingeleitet. Aus dem Dokument geht außerdem hervor, dass Frankreich im vergangenen Jahr weniger als zehn Prozent der Schiffe kontrolliert hat, die französische Häfen angelaufen haben. Nach EU-Regeln müssen mindestens 25 Prozent der Schiffe untersucht werden. Die meisten anderen EU-Staaten haben dieses Ziel erreicht. Nach dem Willen der Kommission soll außerdem eine neue EU-Organisation für Sicherheit auf den Meeren gebildet werden und bis Ende kommenden Jahres ihr Geschäft aufnehmen.

Der Unfall der „Prestige“ dürfte auch die Teilnehmer des EU-Gipfels kommenden Monat in Kopenhagen beschäftigen. Frankreich, Spanien und Portugal wollen die übrigen Mitgliedstaaten davon überzeugen, schärfere Kontrollen für Tanker einzuführen, die wie die „Prestige“ nur eine äußere Rumpfhülle haben und älter als 15 Jahre sind.

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