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Scharfe chinesische Kritik an Bush

China hat ungewöhnlich deutlich das Vorgehen von US-Präsident George W. Bush im so genannten Krieg gegen den Terrorismus kritisiert. Der erste US-Soldat chinesischer Herkunft wurde in Bagdad getötet.

Die Vereinigten Staaten sollten ihren Alleingang beenden und die religiöse Vielfalt respektieren, um die Probleme im Irak zu lösen, hieß es in einem am Donnerstag erschienenen Artikel des Zentralorgans der Kommunistischen Partei, „Renmin Ribao“ („Volkszeitung“). Politische Alleingänge würden Terrorismus züchten, schrieb der Verfasser des Artikels, der Leiter der Regierungsbehörde für Religionsangelegenheiten, Ye Xiaowen.

Ausdrücke wie „Kreuzfahrt“ und „islamischer Faschismus“, die Bush verwendet habe, seien unangebracht, kritisierte Ye. „Wie lässt sich der Kampf gegen den Terrorismus mit einer bestimmten Religion verbinden“. In China leben nach amtlichen Angaben 21 Millionen Muslime, tatsächlich dürften es mindestens 60 Millionen sein.

Die chinesische Regierung hatte ihre Genugtuung über die Entscheidung der USA ausgedrückt, die in der Nordwestregion Xinjiang aktive uigurische Separatisten-Organisation „Islamische Bewegung Ostturkestans“ auf die Liste „terroristischer Organisationen“ zu setzen. Mehrere in Afghanistan festgenommene Uiguren aus China befinden sich in Guantànamo. Peking behauptete, dass es zwischen den islamistischen uigurischen Separatisten und dem Terrornetzwerk Al-Kaida Verbindungen gebe. Menschenrechtsorganisationen haben der kommunistischen Führung vorgeworfen, den internationalen Kampf gegen den Terrorismus auszunutzen, um verschärft gegen Regimekritiker und Minderheiten vorzugehen.

Die chinesische Presse meldete am Donnerstag den Tod des ersten US-Soldaten chinesischer Herkunft im Irak. Die Familie des 20-jährigen Sun Ming war 1995 in die USA ausgewandert. Seit der Invasion im März 2003 sind bisher 3.079 US-Soldaten im Irak umgekommen.

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