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Schakfeh: Vollschleier keine Vorschrift

Anas Schakfeh, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) sieht die Vollverschleierung in seiner Religion nicht als Pflicht an.

Die große Mehrheit der Glaubensgelehrten sei dieser Meinung, sagte er am Montag im Gespräch mit der APA. Lediglich eine Minderheit im Islam würde auf das Tragen eines Vollschleiers, wie die Zweitangeklagte im Terror-Prozess im Wiener Straflandesgericht, beharren.

“Ich kann kein Urteil fällen”, wollte Schakfeh die Entscheidung des Schwursenats, die Angeklagte Mona S. aufgrund ihrer Verschleierung vom Prozess auszuschließen, nicht werten. Eine islamische Vorschrift sei der Gesichtsschleier allerdings “sicher nicht”. Das Tragen eines Kopftuches würde für eine fromme Muslimin genügen, dies würde zur freien Ausübung der Religion zählen. Minderheiten mit einer anderen Auslegung wie etwa die Rigoristen seien regional beschränkt.

Eine ähnliche Situation wie jene in Wien, ist Schakfeh bisher noch nicht untergekommen. “Ich weiß keinen Präzedenzfall.” In islamischen Ländern werde das Tragen eines Vollschleiers allerdings toleriert – “aus Rücksicht auf die Person”. In Österreich, so Schakfeh, sei es Sache des Gerichts, über das Tolerieren des Schleiers zu entscheiden. Auch Omar Al-Rawi, Integrationsbeauftragter der IGGiÖ und SPÖ-Abgeordneter, findet die Entscheidung des Senats “nachvollziehbar”.

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