Es arbeitete in Markus Schairer. Der 22-Jährige war nach seinem frühen Aus im Viertelfinale des Snowboard-Cross-Bewerbes in Cypress Mountain sichtlich aufgewühlt. “Ich weiß, dass ich es kann. Der erste Lauf war nicht schlecht, bis zum Sturz.” Um dann tiefer zu analysieren: “Es dauert bei mir momentan zu lange, bis ich richtig fokussiert bin. Meine Gedanken am Start haben mich schwach gemacht. Ich habe völlig sinnlos Kraft verpulvert, über Sachen nachgedacht, über die ich sonst keinen Gedanken verliere. Es fehlt mir das Renngefühl.”
Das große Pech
Dass in einem Lauf alle drei Österreicher aufeinander treffen sei ein “unglaubliches Pech” gewesen. Im Achtelfinale wollte Schairer nichts riskieren. “Ich habe gar nicht mitbekommen, dass der Pole hinter uns gestürzt ist. Der Start war noch ganz gut. Mario Fuchs hat mich dann im Windschatten erwischt, er ist an mir vorbei, ich hatte dann in der fünften Kurve die schlechtere Linie. In ein Duell wollte ich mich nicht einlassen ich konnte ja nicht riskieren, dass der Pole statt einem Österreicher ins Viertelfinale kommt.” Schon vor dem Start habe sich das ÖSV-Trio gesagt: “Nach dem Rennen, unten im Ziel, da sind wir wieder Freunde. Jeder will gewinnen, aber wir haben auch geschaut, dass zwei Österreicher weiter kommen.” Es laufe schon seit drei Wochen nicht gut, bemerkte der Weltmeister aus St. Gallenkirch. Und erstmals müsse er sich mit der Situation auseinandersetzen, dass es eben nicht alles auf Knopfdruck geht: “Ich war im letzten Jahr erfolgsverwöhnt. Jetzt habe ich ein anderes Kapitel gelernt und muss versuchen, damit umzugehen.” Beim Start im nächsten Weltcupbewerb in drei Wochen möchte Schairer möglichst gut vorbereitet sein. “Ich muss sehen, dass ich mich erhole. Die gebrochenen Rippen haben mich auf der Fahrt nicht behindert, erst im Ziel habe ich dann ein wenig Schmerzen verspürt.”
Den Kollegen Daumen drücken
Markus wird sich jetzt noch den einen oder anderen Bewerb ansehen. “Dem Viktor Pfeifer drücke ich auf jeden Fall die Daumen.” Mit dem Eiskunstläufer und den Snowboard-Kollegen teilt er sich im Olympischen Dorf ein Appartement. “Bis 21. Februar werde ich voraussichtlich hier bleiben, dann müssen wir aus dem Dorf ausziehen.”